Rofo 2005; 177 - PO_44
DOI: 10.1055/s-2005-867910

Variabilität der Messung von Aortenklappenkalzifikationen mit 16-Zeilen-Spiral-CT

KM Ruhl 1, M Das 1, G Mühlenbruch 1, TG Flohr 1, R Koos 1, JE Wildberger 1, RW Günther 1, A Mahnken 1
  • 1Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Das Ziel dieser Studie ist, mit der Mehrschicht-Spiral-CT (MSCT) die Variabilität von Aortenklappenverkalkungen hinsichtlich des gewählten Rekonstruktionszeitpunktes durch retrospektives Gating zu überprüfen. Methode: 46 Patienten (26 männlich, 20 weiblich, mittleres Alter 65,1 Jahre) mit bekannten Verkalkungen der Aortenklappensegel wurden mittels nativer Mehrschicht-Spiral-CT und retrospektivem EKG-Gating untersucht (Siemens Sensation 16, Kollimation 12×0,75mm, 120 kV, 133 mAseff, Tischvorschub 2,8mm/Rotation, Rotationszeit 420ms). Die Rekonstruktion wurde überlappend zu zehn Zeitpunkten innerhalb des Herzzyklus (0–90% des R-R-Intervalls) durchgeführt. Es wurden der Agatston Score, die Kalziummasse [mg] und das Kalziumvolumen [mm3] bestimmt. Ergebnis: Insgesamt lagen die Mittelwerte für den Agatston Score bei 2260,4 + 2643,9, für die Kalziummasse bei 482,5 + 606,3mg und für das Kalziumvolumen bei 1791,9 + 2066,5 mm3. Die Variationskoeffizienten über alle rekonstruierten Phasen des Herzzyklus betrugen für den Agatston Score 36,2%, für die Kalziummasse 32,9% und für das Kalziumvolumen 38,7%. Subjektiv konnte die Aortenklappenregion bei 60% des R-R-Intervalls am besten visualisiert werden (n=26; Bandweite 40–70%, n=44). Daher wurden die Variationskoeffizienten der untersuchten Parameter für die Phasen 0–30% mit denen bei 40–70% verglichen. Hier zeigten sich statistisch signifikant niedrigere Variationskoeffizienten für Agatston Score, Kalziummasse und Kalziumvolumen bei 40–70% (p<0,001). Schlussfolgerung: Kalziumscoring der Aortenklappe zeigt eine deutliche Variabilität zu unterschiedlichen Rekonstruktionszeitpunkten innerhalb des Herzzyklus. Da diese in den diastolischen Phasen im Vergleich zu den systolischen Phasen signifikant niedriger ist und die Aortenklappenregion zusätzlich in der Diastole besser visualisiert werden kann, empfehlen wir, ein Kalziumscoring der Aortenklappe an in der Diastole rekonstruierten Bildern durchzuführen.

Korrespondierender Autor: Ruhl KM

Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Pauwelsstr. 30, 52057, Aachen

E-Mail: ruhl@rad.rwth-aachen.de