Ziele: Die Beurteilung des Lymphtransportes beim Extremitätenlymphödem ist nur mit der Funktionslymphszintigraphie
möglich. Dazu ist neben kontrollierter körperlicher Belastung eine Schwächungskorrektur
erforderlich. Es wurde ein vereinfachtes Verfahren der Schwächungskorrektur entwickelt,
das die bisher benötigte Lymphknotentiefenbestimmung ersetzen kann. Methode: S.c. Injektion von 37 MBq Tc-99m-Nanokolloid in den Fussrücken bei 186 Pat. Erfassung
des Uptakes in den regionalen Lymphknoten während der Belastung (Gehen auf dem Laufband,
60 Min. 25W). Für die Uptakeberechnung wird eine Schwächungskorrektur durchgeführt.
Die erforderliche Lymphknotentiefenbestimmung erfolgt mit der SPECT. Als Alternative
wird eine Schwächungskorrekturformel entwickelt. Sie basiert auf dem Nachweis einer
Korrelation zwischen individueller Lymphknotentiefe und dem Body Mass Index (BMI).
Der Parameter für die Lymphknotentiefe in der Schwächungskorrekturformel wird durch
einen linearen Ausdruck ersetzt, der als Variable nur noch den BMI enthält. Ergebnis: Die Schwächungskorrektur mit der BMI-Korrekturformel führt im Vergleich zur SPECT-Methode
in 91,9% zu keinem Diagnosewechsel, in 2,2% zu einem Diagnosewechsel und in 5,9% zu
einer Diagnoseänderung in oder aus dem Graubereich. Schlussfolgerung: Die SPECT ist ein genaues aber aufwändiges Verfahren zur Ermittlung der Lymphknotentiefe.
Die Schwächungskorrektur mit der BMI-Schwächungskorrekturformel ist ein einfaches
und zuverlässiges Verfahren zur Bestimmung quantitativer Uptakewerte.
Korrespondierender Autor: Brauer WJ
Kreiskrankenhaus, Radiologische Abteilung und Praxis für Nuklearmedizin, Gartenstr.
44, 79312, Emmendingen
E-Mail: wolfgang.brauer@gmx.net
Schlüsselwörter
Lymphödem - Lymphszintigraphie - Schwächungskorrektur