Ziele: Ziel dieser prospektiven Studie war, den Stellenwert der indirekten MR-Arthrographie (MR-AR) in einer Abduktions- und Außenrotationsstellung (ABER-Position) im Nachweis von Teilläsionen der Supraspinatussehne zu prüfen. Methode: Eingeschlossen wurden 51 Patienten (14w/37m) mit dem klinischen Verdacht auf eine Verletzung der Supraspinatussehne. Bei allen Patienten wurde an einem 1.5 T Magnetresonanztomographen eine indirekte MR-AR in einer Sitzung, sowohl in Normal- als auch in ABER-Position durchgeführt. Durch 2 Auswerter erfolgte die Beurteilung, zeitlich getrennt für die indirekte MR-AR und die indirekte MR-AR mit ABER-Position. Die Ergebnisse der MRT wurden mit der Arthroskopie korreliert. Ergebnis: Arthroskopisch wurden 14 Teilläsionen der Supraspinatussehne nachgewiesen. Für Auswerter 1 (Auswerter 2) ergab sich für die MR-AR in Normalposition eine Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von 71% (57%), 88% (88%) und 80% (86%). Durch die zusätzliche Interpretation der ABER-Position konnte für Auswerter 1 (Auswerter 2) die Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit auf 93% (86%), 100% (94%) und 97% (90%) gesteigert werden. Die Interobservervariabiltät war für die indirekte MR-AR in Normalposition schlecht (κ=0.12), für die indirekte MR-AR mit ABER-Position hingegen gut (κ=0.63). Schlussfolgerung: Die indirekte MR-AR zeigt im Nachweis von Teilläsionen der Supraspinatussehne im Vergleich zur direkten MR-AR vergleichbare Ergebnisse. Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit lassen sich durch eine Untersuchung in ABER-Position steigern. Darüber hinaus verbessert sich dadurch die Übereinstimmung zwischen unterschiedlichen Auswertern.
Korrespondierender Autor: Herold T
Universität Regensburg, Diagnostische Radiologie, Franz-Josef-Strauss Allee 11, 93042, Regensburg
E-Mail: thomas.herold@klinik.uni-regensburg.de
Key words
Magnetresonanztomographie - MR-Arthrographie - Schulter - Supraspinatussehne
