Ziele: Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, einen Überblick über das Erscheinungsbild von Bronchiektasen bzw. Bronchioloektasen im HR-CT und ihrer zugrunde liegenden Erkrankungen zu geben. Methode: 65 Patienten im Alter von 13 bis 82 Jahren (Mittelwert 44,4 Jahre) wurden bei einer retrospektiven Suche im Radiologie-Informations-System identifiziert, bei denen im Zeitraum vom 01.01.2003 bis 01.06.2004 im HR-CT Bronchiektasen bzw. Bronchioloektasen diagnostiziert wurden. Insgesamt wurden in dieser Zeit 237 HR-CT durchgeführt. Ergebnis: Den Bronchiektasen/Bronchioloektasen lag in 19 Fällen und somit in unserem Patientenkollektiv am häufigsten eine Fibrose zugrunde (8x idiopathisch, 3x bei chronischer Polyarthritis, je 2x medikamentös, bei Polymyositis, bei Sklerodermie und bei Sarkoidose). 17 Patienten litten unter cystischer Fibrose, 10 unter COPD. In 5 Fällen waren die Bronchiektasen infektassoziiert. 3 Patienten wiesen einen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel auf, ebenfalls 3 Patienten litten unter Bronchiolitis obliterans. Zweimal waren die Bronchiektasen mit einem Morbus Wegener assoziiert, jeweils einmal mit Kartagener-Syndrom, BOOP oder exogener allergischer Alveolitis. In 3 Fällen konnte die Ursache der Bronchiektasen nicht geklärt werden. Schlussfolgerung: Bronchiektasen können mit einer Vielzahl pulmonaler Erkrankungen einhergehen. Die HR-CT stellt in der Diagnostik der Bronchiektasen und ihrer zugrunde liegenden Erkrankungen eine wertvolle Hilfe dar. Die bildmorphologisch nicht eindeutig zuzuordnenden Fälle können häufig in Zusammenschau mit der Klinik des Patienten geklärt werden.
Korrespondierender Autor: Heckmann M
Universitätskliniken des Saarlandes, Abteilung für Radiodiagnostik, Kirrbergerstr., 66421, Homburg/Saar
E-Mail: Martina.Heckmann@gmx.de
Schlüsselwörter
HR-CT - Bronchiektasen - pulmonale Erkrankung - Differenzialdiagnose