Rofo 2005; 177 - PO_105
DOI: 10.1055/s-2005-868213

Diagnostische Mammographie und Sonographie: Wie ist die Korrelation von diagnostischer BI-RADS-Einstufung und finalem klinischen Ergebnis?

H Lorenzen 1, AK Wedel 1, BW Lisboa 1, G Adam 1
  • 1Radiologisches Zentrum, Klinik für Diagnostsiche und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: In einer retrospektiven Studie sollte der Grad der Übereinstimmung der Bewertung der diagnostischen Mammographien und Sonographien und der finalen Diagnose analysieren. Methode: Wir untersuchten 632 diagnostische Mammographien und Sonographien, die im Zeitraum zwischen 2001 und 2003 in der Ambulanz der Universitätsklinik durchgeführt worden waren (Alter: 23–100 im Mittel: 58). Das endgültige Ergebnis (Histologie: 502; Verlaufskontrolle: 130) wurde bestimmt und die Übereinstimmung der mammographischen und sonographischen BI-RADS Bewertung mit der endgültigen Diagnose statistisch analysiert. Ergebnis: Es wurden 231 benigne (37%) und 401 maligne Läsionen (63%) endgültig festgestellt. Eine Übereinstimmung der BI-RADS Einschätzung und der finalen Diagnose konnte in 542 Fällen dokumentiert werden (85,8%). In der BI-RADS Kategorie 1 und 2 zeigte sich ein positiver Vorhersagewert (PPV) für das Vorliegen einer malignen Läsion in dieser Gruppe von 0% (0 maligne Läsionen bei 11 Fällen). 140 Läsionen wurden in die Kategorie 3 eingestuft. Der PPV war 3%. (5/140 Fällen). 267 Fälle wurden mit der Kategorie 4 bewertet bei einem PPV von 77% (186/267) und 214 BI-RADS 5 Läsionen diagnostiziert mit einem PPV von 98% (210/214). Die Sensitivität der Mammographie betrug 93% bei einer Spezifität von 72%. Die Sonographie erreichte eine Sensitivität von 86% bei einer Spezifität von 74%. Die höchste Korrelation zwischen BI-RADS Einstufung und finaler Diagnose ereichte die diagnostische Kombination aus Mammographie und Sonographie mit einem kappa-Wert von 0,806 (p<0,001) gefolgt von der Mammographie (0,677) und der Sonographie (0,644). Schlussfolgerung: BI-RADS Bewertungen von diagnostischen Mammographien und Sonographien führen insbesondere in der Kategorie 4 zu einer höheren Nachweisrate an Karzinomen im Vergleich zu den Daten der Screening Mammographien. Hierbei führt die Kombination aus Mammographie und Sonographie zur höchsten Korrelation mit dem endgültigem klinischen Ergebnis.

Korrespondierender Autor: Lorenzen H

Radiologisches Zentrum, Klinik für Diagnostsiche und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 20, 20246, Hamburg

E-Mail: lorenzen@uke.uni-hamburg.de