Rofo 2005; 177 - PO_108
DOI: 10.1055/s-2005-868216

Experimentelle Untersuchungen zum Einsatz einer Wolframanode in Kombination mit einem Rhodiumfilter bei der digitalen Mammographie mit einem Flachdetektor aus amorphem Selen

R Schulz-Wendtland 1, KP Hermann 1, E Wenkel 1, C Böhner 1, M Lell 1, MS Dassel 1, W Bautz 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Gynäkologische Radiologie, Erlangen

Ziele: Phantomstudie zur Reduktion der Strahlenexposition durch den Einsatz einer durchdringungsfähigeren Röntgenstrahlung in einer digitalen Mammographie-Einrichtung mit a-Se Detektor. Methode: Die Untersuchungen wurden an dem digitalen Mammographiesystem Novation DR (Siemens AG) durchgeführt. Das System besitzt eine Bimetallanode mit einer Mo- und einer W-Bahn und kann wahlweise mit einem Mo- oder einem Rh-Filter betrieben werden. Der digitale a-Se Detektor hat eine Pixelgröße von 70µm und kann eine max. Grenzauflösung von 7 Lp/mm erreichen. Als Testobjekt diente das Wisconsin Mammographic Random Phantom Modell 152A (Radiation Measurements Inc.), von dem Aufnahmen in digitaler Technik mit W-Anode und Rh-Filter bei unterschiedlichen Röhrenspannungen (26–35 kV) und mAs-Produkten (40–100 mAs) angefertigt wurden. Als Kenngröße der Bildqualität diente die Detektionsrate der im Phantom eingebetteten simulierten Läsionen. Ergebnis: Bei zunehmender Röhrenspannung nimmt die mittlere Parenchymdosis bei gleichbleibender Detektordosis (AEC) signifikant ab. Gleichzeitig geht jedoch auch die Bildqualität (Detektionsrate) deutlich zurück (26 kV, 1 mGy, 89,2%; 35 kV, 0,7 mGy, 77,5%). Als guter Kompromiss aus diagnostisch erforderlicher Bildqualität und geringstmöglicher Strahlenexposition wurden 28 kV und 60 mAs für eine Bildgebung mit W/Rh-Kombination ausgewählt. Eine weitere Veränderung des mAs-Produktes erwies sich als nicht sinnvoll, da bereits eine 10%ige Verringerung einen signifikanten Rückgang in der Detektionsrate zur Folge hatte. Andererseits bewirkte eine ca. 65%ige Erhöhung der Strahlenexpositon nur eine ca. 2%ige Verbesserung der Detektionsrate. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Phantomstudie deuten an, dass durch den Einsatz der W/Rh-Kombination bei der digitalen Vollfeldmammographie mit einem a-Se Detektor gegenüber der Mo/Mo-Kombination eine Reduktion der mitteler Parenchymdosis von bis zu 25% ohne Verlust der diagnostischen Bildqualität möglich ist.

Korrespondierender Autor: Schulz-Wendtland R

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Gynäkologische Radiologie, Universitätsstraße 21/23, 91054, Erlangen

E-Mail: Ruediger.Schulz-Wendtland@idr.med.uni-erlangen.de