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DOI: 10.1055/s-2005-868230
Prospektive Evaluation eines Routine-Protokolls für die kombinierte endorektale Magnetresonanztomographie und 1H-Spektroskopie der Prostata zum Staging von Patienten vor radikaler Prostatektomie
Ziele: Evaluierung der Sensitivität und Spezifität der kombinierten endorektalen Magnetresonanztomographie- und 1H-Spektroskopie der Prostata bei Patienten vor radikaler Prostatektomie. Methode: 39 Patienten mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom wurden am Tag vor radikaler Prostatektomie mittels unseres kombinierten Untersuchungsprotokolls untersucht, das aus nativen, T2-gewichteten Fast-spin-echo-Sequenzen sowie einer pelvinen T1-gewichteten Sequenz bestand. Die Spektroskopie erfolgte mit einer 3D-CSI-Spin-echo Sequenz mit einer Untersuchungszeit von 10:45 Minuten. Die Bildinterpretation erfolgte durch 2 Radiologen, die Tumoren wurden nach der internationalen TNM-Klassifikation eingruppiert. Voxel wurden als tumorsuspekt klassifiziert, wenn ein Verhältnis aus (Cholin+Kreatin)/Zitrat größer als 0,6 vorlag. Die Ergebnisse der endorektalen MRT sowie der Spektroskopie wurden mit den pathologischen Untersuchungsergebnissen und pTNM-Stadien der Prostatektomiepräparate verglichen. Ergebnis: Die Untersuchungszeit des kombinierten Protokolls betrug 20 Minuten und war somit gut in den klinischen Alltag integrierbar. Die Sensitivität und Spezifität der MRT-Bildgebung im Hinblick auf exakte Diagnose des T-Stadiums betrug 74% bzw. 81%. Durch additive Bewertung der Spektroskopie konnte keine signifikante Verbesserung der Sensitivität und Spezifität erreicht werden. Auch bezüglich der Unterscheidung zwischen unilateralem (T2a/T2b) und bilateralem (T2c) Prostatakarzinom konnte die Spektroskopie keine Verbesserung im Vergleich zur alleinigen Bildgebung bewirken. Ein Nachteil der Spektroskopie war die lange Nachverarbeitungszeit, die durchschnittlich 45 Minuten pro Patient in Anspruch nahm. Schlussfolgerung: Eine kombinierte Bildgebung der Prostata, bestehend aus endorektaler MRT und 1H-Spektroskopie, ist bei einer Untersuchungszeit von 20 Minuten in den klinischen Alltag integrierbar, erbringt jedoch bei Patienten mit bereits histologisch gesichertem Prostatakarzinom keine diagnostischen Vorteile.
Korrespondierender Autor: Wetter A
Uniklinik Frankfurt, Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590, Frankfurt
E-Mail: axel.wetter@kgu.de
Key words
Prostata - MRT - Spektroskopie