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DOI: 10.1055/s-2005-868232
Dunkellumen-MR-Kolonographie zur Detektion und Quantifizierung entzündlicher Darmerkrankungen
Ziele: In dieser Studie sollte überprüft werden, ob mittels MRT Bildgebung eine Detektion und Quantifizierung von entzündlichen Dickdarmerkrankungen möglich ist. Methode: Bei 23 Patienten mit bekannten Entzündungsprozessen im Kolon wurde eine MR-Kolonographie (MRK) durchgeführt. Zur Distension des Kolons wurde ein rektaler Einlauf mit 2500–3000ml Wasser verabreicht, zusätzlich wurde Multihanceâ (Gd-BOPTA; Bracco) intravenös injiziert. Die Akquisition einer T1-gewichteten 3D VIBE-Sequenz (TR/TE/Flip: 3.2/1,2ms/12°) erfolgte vor und 75 Sekunden nach der intravenösen Kontrastmittelapplikation in Bauchlage des Patienten. Zur Auswertung wurde der Dickdarm in 6 Segmente unterteilt. Anhand einer Skala von 0 (normal) bis 3 (ausgeprägte Veränderungen) wurden die Dicke der Darmwand, die Kontrastmittelanreicherung, die Anzahl der Haustren und die Anzahl perikolischer Lymphknoten beurteilt. Die Einzelwerte wurden zu einem Gesamt-Index addiert, der eine Unterteilung in leichte (4 Punkte), mittelstarke (5–8 Punkte),und starke Entzündungsreaktion (> Punkte) ermöglichte. Bei den Patienten wurde am selben Tag eine konventionelle Koloskopie durchgeführt. Die MRT-Ergebnisse wurden mit denen der konventionellen Koloskopie verglichen. Ergebnis: Durch die MRK konnten 68 von 73 entzündlich veränderten Dickdarmsegmenten detektiert werden. Eine Übereinstimmung im Schweregrad der Erkrankung lag bei 63 der 68 Segmente vor. Lediglich 5 Segmente mit gesicherter Entzündung wurden in der MRK als normal eingestuft. Die Histologie zeigte dabei eine leichte Entzündung in drei Segmenten und mittelschwere Entzündung in zwei Segmenten. Die Sensitivität für den Nachweis und exakte Quantifizierung von entzündlichen Darmerkrankungen betrug somit 87%. Falsch positive Resultate traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die MRK erlaubt die Detektion und Quantifizierung von entzündlichen Darmerkrankungen mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit. Die Technik kann als nichtinvasives Verfahren eine Alternative zur Endoskopie darstellen.
Korrespondierender Autor: Ajaj W
Universitätsklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45122, Essen
E-Mail: waleed.ajaj@uni-essen.de
Key words
MR Colonographie - Kolitis - Detektion - Quantifizierung