Rofo 2005; 177 - PO_125
DOI: 10.1055/s-2005-868233

Wertigkeit des „fluid tagging“ bei der Niedrig-Dosis-CT-Kolographie

K Andersen 1, V Planker 1, D Blondin 1, A Beck 1, C Vogt 1, V Aurich 1, U Mödder 1, M Cohnen 1
  • 1Uni-Klinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Analyse der Wertigkeit einer Kontrastierung der Spülflüssigkeit bei oraler Darmreinigung (“fluid tagging“) vor CT-Kolographie. Methode: Im Rahmen der Studie unterzogen sich 55 Patienten (34 Männer, 21 Frauen; Durchschnittsalter 58,8 + 11,6 Jahre) einer CT-Kolographie (Volume Zoom 4, Siemens, Erlangen; Kollimation 4×1mm, Pitch 8, 120kV, 10mAs eff) und anschließend einer Videokoloskopie. Im Rahmen der vorbereitenden oralen Abführmaßnahmen mit Bisacodyl (Prepacol) erhielten 36 Patienten orales Kontrastmittel (Gastrografin), 19 Patienten erhielten kein orales Kontrastmittel. Die Auswertung durch zwei geblindete Untersucher und der Vergleich mit der Video-Koloskopie erfolgten mit einer selbst entwickelten Software (“Colotux“) patienten- und polypenbezogen. Hierfür wurden die Polypen in drei Größen unterteilt: >10mm; 9–5mm; <5mm. Ergebnis: Gemessen am Befund der Video-Koloskopie ergab sich für die CT-Kolographie in der patientenbezogenen Auswertung eine Gesamtsensitivität von 73% und eine Spezifität von 73% bei einem positiven und negativen prädiktiven Wert von 76% bzw. 70%. Bei identisch gutem Ergebnis für Polypen >10mm mit einer Sensitivität von 100% zeigte sich in der polypenbezogenen Auswertung bei Patienten mit oralem Kontrastmittel eine höhere Sensitivität und ein höherer prädiktiver Wert für Polypen von 9–5mm Größe und insbesondere für Polypen <5mm verglichen mit den Patienten ohne orales Kontrastmittel. Schlussfolgerung: Durch die Gabe von oralem Kontrastmittel in der Vorbereitung für die CT-Kolographie ist für Polypen <10mm und insbesondere <5mm eine relevante Erhöhung der Sensitivität und eine Reduktion falsch positiver Befunde zu erreichen.

Korrespondierender Autor: Andersen K

Uni-Klinik Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Moorenstr. 5, 40225, Düsseldorf

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