Rofo 2005; 177 - PO_126
DOI: 10.1055/s-2005-868234

Kontrastverstärkte Dark-lumen-MR-Kolonographie bei adenomatösen versus hyperplastischen kolorektalen Polypen

B Baßler 1, D Hartmann 1, B Pfeifer 1, D Schilling 1, JF Riemann 1, G Layer 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Zentralinstitut für Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Ludwigshafen

Ziele: Bestimmung des Einflusses der Histologie (adenomatöse vs. Hyperplastische Polypen vs. intestinale Mucosa) auf die Genauigkeit der kontrastverstärkten Dark-lumen-MR-Kolonographie (MRC) bei der Detektion von Kolonpolypen. Methode: 100 Patienten mit einer klinischen Indikation zur Kolondiagnostik wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen. Sie wurden dabei mit der MRC und daran anschließend noch am selben Tag mittels konventioneller Koloskopie (CC) untersucht. Zuvor wurden alle Patienten einer Standardvorbereitung für die CC unterzogen. Zwei erfahrene Untersucher werteten verblindet zu den Ergebnissen der CC jede MRC unter Heranziehung von MPR“s und “virtuellem Flug“ aus. Alle nachweisbaren Polypen wurden im Rahmen der CC reseziert oder biopsiert. Die endoskopischen und histologischen Ergebnisse wurden mit denen der MRC verglichen. Ergebnis: Bei 49 Patienten wurden mit der CC insgesamt 107 Polypen (82 Adenome und 25 hyperplastische Polypen) sowie 7 Karzinome detektiert. Mit der MRC konnte kein einziger der hyperplastischen Polypen, welche Größen zwischen 1 und 5mm (22 Polypen) sowie 6 bis 9mm (3 Polypen) aufwiesen, gefunden werden. Für Adenome lag die Sensitivität für Läsionen von 1 bis 5mm bei 18,2%, für Läsionen von 6 bis 9mm bei 84,2% und bei 100% für Läsionen größer 9mm. Die Kontrastaufnahme der adenomatösen Polypen lag signifikant höher als die der normalen Darmschleimhaut. Schlussfolgerung: Das histologiespezifische Kontrastenhencement der Mucosa bei der Detektion von Polypen mit der MRC scheint ein weitgehend größenunabhängiger Parameter zu sein. Die kontrastverstärkte MRC kann offenbar aufgrund ihres identischen KM-Verhaltens zur intestinalen Mucosa hyperplastische Polypen nicht detektieren.

Korrespondierender Autor: Baßler B

Klinikum Ludwigshafen, Zentralinstitut für Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Bremserstr. 79, 67063, Ludwigshafen

E-Mail: zir@klilu.de

Key words

Kontrastverstärkte Dark-lumen-MR-Kolonographie - hyperplastische kolorektale Polypen - adenomatöse kolorektale Polypen - histologiespezifisches Kontrastenhencement