Rofo 2005; 177 - PO_127
DOI: 10.1055/s-2005-868235

Virtuelle Koloskopie (CT-Kolonographie): Dosisreduktion durch automatische, Attenuations-basierte z-Achsen-Dosismodulation und Evaluation der Bildqualität in einer asymptomatischen Screeningpopul

A Graser 1, T Flohr 1, C Becker 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum Großhadern der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Evaluation des Effektes einer automatischen, Attenuations-basierten z-Achsen-Dosismodulation auf die Strahlenexposition bei der Virtuellen Koloskopie. Methode: 80 asymptomatische Patienten wurden im Rahmen der Darmkrebsvorsorge mit der virtuellen Koloskopie untersucht. Alle Untersuchungen wurden an 16-zeiligen Computertomographen (Somatom Sensation 16, Siemens Medical Solutions, Forchheim) durchgeführt, wobei beide Scanner mit einer Dosismodulationssoftware für die x- und y-Achse des Patienten (CareDOSE) ausgerüstet waren. Einer der Scanner hatte zusätzlich eine automatische, Attenuations-basierte z-Achsen-Dosismodulation (CareDOSE 4D). Je 40 Patienten wurden an jedem der beiden Scanner untersucht. Bei 120 kV Röhrenspannung wurden Röhrenstrohm-Zeitprodukte von 120 mAs in Rückenlage und 40 mAs in Bauchlage gewählt. Bei dem Scanner mit Dosismodulation wurden dieselben Werte als „Reference mAs“ definiert. Die individuelle Strahlendosis jedes Patienten wurde anhand des Dosis-Längenproduktes berechnet. Zur Bestimmung der Bildqualität wurde das Bildrauschen im Darmlumen in vier anatomischen Höhen gemessen. Zur Bestimmung statistischer Signifikanzen wurde der t-Test für unverbundene Stichproben verwendet. Ergebnis: Die Strahlenexposition war in dem Patientenkollektiv mit z- Achsen-Dosimodulation signifikant niedriger als in dem Kollektiv ohne (4,24 gegenüber 6,55 mSv, p<0,0001 bei 120 mAs; 1,61 gegenüber 2,38 mSv bei 40 mAs, p<0,0001). Es gab keinen signifikanten Unterschied im Bildrauschen (Level 1: 14,7 gegenüber 16,2 HE, p>0,1; Level 4: 28,2 gegenüber 29,4 HE, p>0,3). Schlussfolgerung: Die automatische, Attenuations-basierte z-Achsen-Dosismodulation führt bei der virtuellen Koloskopie zu einer signifikanten Reduktion der applizierten Strahlendosis, ohne dass damit eine nennenswerte Zunahme des Bildrauschens verbunden ist. Dies ist bei einer Screeninguntersuchung an asymptomatischen Patienten von besonderer Bedeutung.

Korrespondierender Autor: Graser A

Klinikum Großhadern der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München

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