Rofo 2005; 177 - PO_130
DOI: 10.1055/s-2005-868238

MR-Kolonographie mit paralleler Akquisitionstechnik (PAT) – initiale Ergebnisse

C Kühle 1, W Ajaj 1, S Maderwald 1, S Göhde 1, J Barkhausen 1, T Lauenstein 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Essen

Ziele: Die MR-Kolonographie (MRK) ist eine nichtinvasive Methode zur Beurteilung des Dickdarms. Allerdings sind Läsionen mit einem Durchmesser von weniger als 5mm aufgrund der begrenzten räumlichen Auflösung nur eingeschränkt nachweisbar. In dieser Studie soll die Anwendbarkeit paralleler Akquisitionstechniken (PAT) zur Erhöhung der Ortsauflösung bei der MRK in-vivo überprüft werden. Methode: 9 gesunde Probanden wurden jeweils an 2 separaten Tagen untersucht. Nach rektaler Füllung des Dickdarms mit Leitungswasser wurde vor und nach i.v. Gabe von Gadolinium eine T1w 3D GRE Sequenz an einem 1.5T System akquiriert (Magnetom Sonata, Siemens). Hierbei wurden verschiedene Parameter verwendet: (A) ohne PAT, Matrix 256×168, (B) mit PAT – GRAPPA, PAT-Faktor 2, Matrix 320×245. Das Bildrauschen wurde basierend auf einer 5 Punkt Skala (1=sehr gering, 5=sehr stark) bewertet. Zudem wurde die Abgrenzbarkeit kleinster anatomischen Strukturen der Darmwand beurteilt (1=sehr gut, 5=sehr schlecht). Ergebnis: Die Bildgebung mit PAT war bei allen Probanden ohne Auftreten von relevanten Artefakten möglich. Die Voxelgröße konnte hierbei von (A) 2.5×1.9×1.8mm3 auf (B) 1.8×1.5×1.8mm3 reduziert werden ohne die Messzeit (24s für beide Sequenzen) zu verlängern. Obwohl das Bildrauschen der Sequenzen mit PAT höher war (2.6 (B) vs. 1.9 (A)), konnten aufgrund der höheren räumlichen Auflösung kleine anatomische Strukturen bei den Untersuchungen mit PAT besser abgegrenzt werden (2.9 (A) vs. 2.3 (B)). Diese Unterschiede waren statistisch signifikant (p<.05). Schlussfolgerung: Die MR Kolonographie lässt sich mit PAT durchführen. Dies ermöglicht eine signifikant bessere Darstellung von kleinen anatomischen Strukturen, da ohne Verlängerung der Messzeit die Ortsauflösung erhöht werden kann. Auch die Zunahme des Bildrauschens verschlechtert die Detailerkennbarkeit nicht.

Korrespondierender Autor: Kühle C

Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Hufelandstr.55, 45122, Essen

E-Mail: christiane.kuehle@uni-essen.de