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DOI: 10.1055/s-2005-868239
MR-Kolonographie ohne Darmreinigung: Bewertung der Patientenakzeptanz und Detektionsrate von kolorektalen Raumforderungen
Ziele: Die Stuhlmarkierung (Fecal Tagging) ermöglicht die als unangenehm empfundene Darmsäuberung bei der MR-Kolonographie (MRK) zu umgehen. Ziel dieser Studie war die Bewertung der Patientenakzeptanz und der diagnostischen Genauigkeit eines neuen Fecal Tagging Konzeptes. Methode: Zur Vorbereitung der MRK erhielten 143 gesunde Screening-Patienten eine Lösung aus 1% Barium, Gastrografin und Johannesbrotkernmehl. Hiervon musste je 1 Liter zur normalen Kost an 2 Tagen vor der MRK eingenommen werden. Zur Darmdistension erfolgte ein rektaler Einlauf. Vor und 75 s nach Gadoliniumgabe wurden T1w 3D GRE Sequenzen an einem 1.5 T System (Magnetom, Sonata) akquiriert. Als Referenzuntersuchung diente eine konventionelle Koloskopie. Die Bildqualität und Stuhlfärbung der MRK wurden auf einer Skala von 1–5 (1=sehr gute Bildqualität bzw. homogen, dunkler Stuhl und 5=sehr schlechte Bildqualität bzw. sehr heller Stuhl) bewertet. Zusätzlich wurde die Patientenakzeptanz zur MRK bzw. konventionellen Koloskopie mittels einer 10-Punkt-Skala bewertet (1=sehr gut, 10=sehr schlecht). Ergebnis: Die mittlere Bildqualität der MRK betrug 2.2(±1.1). Lediglich bei 12 der 143 Patienten wurde die Bildqualität einzelner Darmabschnitte als nicht-diagnostisch eingestuft. Der mittlere Akzeptanzwert der MRK (inklusive der Tagging) betrug 2.8, der Wert der Endoskopie (inklusive Darmreinigung) 4.3. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant (p<0.05). Auch unter Berücksichtigung fehlender therapeutischer Optionen würden 69% der Untersuchten bei einer wiederholten Vorsorgeuntersuchung die MRK der Endoskopie vorziehen. Insgesamt wurden bei 6 Patienten Kolonpolypen zwischen 7–13mm richtig erkannt sowie ein kolorektales Karzinom detektiert. Falsch-negative Ergebnisse lagen für Läsionen dieser Größenordnung nicht vor. Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass die MRT mit Fecal Tagging eine signifikant höhere Patientenakzeptanz erzielt als die konventionelle Koloskopie und Polypen mit einer Größe von mehr als 7mm zuverlässig nachweisen kann.
Korrespondierender Autor: Kühle C
Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Hufelandstr.55, 45122, Essen
E-Mail: christiane.kuehle@uni-essen.de
Key words
MR-Kolonographie - fecal tagging - diagnostische Genauigkeit - Patientenakzeptanz