Rofo 2005; 177 - PO_132
DOI: 10.1055/s-2005-868240

Magnetresonanzcholangiopankreatikographie: Bildqualität, duktale Morphologie und Stellenwert zusätzlicher T2- und T1-gewichteter Sequenzen bei Verdacht auf Pankreaskarzinom

E Lopez-Hänninen 1, J Ricke 1, M Pech 1, H Amthauer 1, R Röttgen 1, M Böhmig 1, T Denecke 1, R Felix 1
  • 1Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Bewertung der Bildqualität und duktalen Morphologie mit der Magnetresonanzcholangiopankreatikographie (MRCP) und Stellenwert zusätzlicher T2- und T1-gewichteter Sequenzen für die Unterscheidung benigner und maligner Läsionen bei Verdacht auf Pankreaskarzinom. Methode: 114 Patienten erhielten ein MR-Untersuchung (1.5 Tesla) mit MRCP (Single-Shot Thick-Slab und Multisection Thin-Slice Technik) und nativen und kontrastmittel-verstärkten (Magnevist: 0,1 mmol kg KG) Sequenzen (T2-TSE, T1 GRE). Die Beurteilung erfolgte unabhängig verblindet von 2 Befundern und umfasste die Bewertung von Bildqualität, duktaler Visualisierung und Morphologie und die Unterscheidung benigner und maligner Pankreasläsionen. Die MR-Diagnosen wurden mit den Ergebnissen von Operation und Verlaufskontrolle korreliert. Ergebnis: 49 hatten Patienten eine benigne und 65 Patienten eine maligne Erkrankung. Die Bildqualität der MRCP in Single-Shot Thick-Slab Technik wurde im Vergleich zu den MIP Bildern der Multisection MRCP signifikant besser bewertet. Mit der alleinigen MRCP war die Genauigkeit hinsichlich der Läsions-Dignität 72% (Befunder 1; 95% CI, 64% – 83%) und 69% (Befunder 2; 95% CI, 56% – 77%). Mit zusätzlichen T2- und T1-gewichteten Sequenzen verbesserte sich die Genauigkeit signifikant für Befunder 1 und 2 auf je 89% (95% CI, 82% bis 95%) und 84% (95% CI, 77% bis 92%). Schlussfolgerung: Die Single-shot Thick Slab MRCP und Multisection MRCP erzielten teilweise komplementäre Ergebnisse, hinsichtlich der Bildqualität war die Single-Shot MRCP Technik der Multisection MRCP jedoch überlegen. Die alleinige Bewertung der duktalen Morphologie mit der MRCP erlaubte bei der Mehrzahl der Patienten die richtige Dignitätzuordnung, die Gesamtgenauigkeit stieg aber signifikant bei zusätzlicher Verwendung von T2- und T1-gewichteten Sequenzen und sollte daher bei Verdacht auf Pankreastumoren eingeschlossen werden.

Korrespondierender Autor: Lopez-Hänninen E

Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

E-Mail: elh@charite.de