Rofo 2005; 177 - PO_149
DOI: 10.1055/s-2005-868257

Das Telemedizinprojekt der EURO-Region Pommern – erste Resultate und ein Ausblick

CP Fröhlich 1, S Langner 1, L Albrecht 1, C Weigel 1, N Hosten 1
  • 1Universitätsklinikums Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald

Ziele: Aufbau eines telemedizinischen Kompetenznetzwerkes zur Verbesserung der Tumordiagnostik und -therapie sowie der neurochirurgischen Notfallversorgung in der dünn besiedelten EURO-Region Pommern. Methode: Die drei Eckpfeiler des Projektes Teleradiologie, Telepathologie und Telekonferenz basieren auf handelsüblicher Hard- und Software. Mittels diesen sollte der Ablauf der Tumordiagnostik und -therapieplanung abgebildet und optimiert werden. Teleradiologie: Die Übertragung anonymisierter DICOM-Bilder über Internetverbindungen erfolgt mittels eines AGFA-PACS-Servers in Kombination mit einer lokalen Pseudonymisierungsschnittstelle, VPN und eventueller SSL-Verschlüsselung. Telepathologie: Basis für das Fernmikroskopieren ist ein Client-Server-Modell der Firma Zeiss, wobei das Probenmaterial durch MTAs im kleineren Krankenhaus vorbereitet und unter das als Server fungierende Mikroskop gelegt wird. Der Befundungsvorgang erfolgt am entfernten Client, von dem aus der Pathologe das Mikroskop steuern kann. Telekonferenz: Teilnehmer können mit handelsüblicher Telekonferenzsoftware und -protokollen über Internetverbindungen an Tumorkonferenzen teilnehmen oder ärztlichen Rat geben. Dazu besitzt jede Arbeitsstation eine fernbedienbare Videokamera sowie Raummikrofone. Ergebnis: Teleradiologie eröffnet kleineren Krankenhäusern in dünn besiedelten Gegenden die Möglichkeit einer zweiten Meinung zur vorliegenden Diagnostik sowie zu Therapieoptionen. Telepathologie reduziert in einem erheblichen Maße die Transportkosten und ermöglicht eine Schnellschnittdiagnostik an Krankenhäusern, an denen kein Pathologe angestellt ist. Telekonferenz ist eine neue Möglichkeit, Therapieoptionen zu diskutieren, während beide Partner weit entfernt zueinander sind. Schlussfolgerung: In dünn besiedelten Regionen wie der EURO-Region Pommern ist Telemedizin ist eine Alternative zum Transport von Patienten und Proben. Zukünftig dürfte dies insbesondere in der Mammakarzinomvorsorge eine entscheidende Rolle spielen.

Korrespondierender Autor: Fröhlich CP

Universitätsklinikums Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17487, Greifswald

E-Mail: claus-peter.froehlich@uni-greifswald.de