Rofo 2005; 177 - PO_160
DOI: 10.1055/s-2005-868268

Darstellung von 3D-Niedrigkontrastobjekten mittels CT-cone-beam-Rekonstruktion an einer Rotationsangiographie mit dynamischem Festkörperdetektor

R Loose 1, M Wucherer 1, T Brunner 1, R Adamus 1, R Simmler 1
  • 1Klinikum Nürnberg-Nord, Institut f. Diagnost. u. Intervent. Radiologie, Nürnberg

Ziele: Nachdem die Rekonstruktion von 3D-Schnittbilddatensätzen aus einer Rotationsakquisition mit Bildverstärkern (BV) für Hochkontrastobjekte seit mehreren Jahren möglich ist, wurden jetzt die Abbildungseigenschaften eines dynamischen 30×40cm Großfeld-Festkörperdetektors (FD) in Bezug auf die Niedrigkontrasterkennbarkeit untersucht. Methode: An einem dynamischen digitalen 40×30cm FD-Angiographiesystem (Axiom Artis dTA, Siemens) wurden mit einer Rotationsgeschwindigkeit bis zu 60°/s und Bildfrequenzen von 30 frames/s 3D-Datensätze von Niedrigkontrastphantomen und Patienten in 5–20 s aufgenommen. Die Detektormatrix des FD beträgt 2480×1920 mit 154µm Pixelgröße. Die Projektionsdaten wurden mit einem vom CT bekannten cone-beam Algorithmus unter Zusammenfassung von je 2 Detektor-Zeilen und –Spalten (binning) rekonstruiert. Damit ergibt sich auf Detektorebene eine Auflösung von ca. 0,3mm, im Objekt ca. 0,2mm, wobei aus einer einzigen 220° Rotation bis zu 1000 Schichten rekonstruiert wurden. Ergebnis: Bei Detektoreingangsdosen von 0,36µGy bzw. 1,2µGy ergeben sich am 16cm CTDI Phantom Dosen, die mit ca. 13 mGy bzw. 43 mGy unterhalb der diagnostischen Referenzwerte für Schädeluntersuchungen liegen. Hierbei können am 16cm CATPHAN Phantom 10mm Objekte mit <=10 HU erkannt werden. Bei Schädel- und Abdomenuntersuchungen sind erstmals ohne Kontrastmittel bei hoher Bildqualität zerebrale Strukturen und Liquorräume sowie in der Leber gestaute Gallenwege zu erkennen. Schlussfolgerung: Die gegenüber einem BV deutlich besseren Abbildungseigenschaften des dynamischen FD ermöglichen erstmals eine 3D-Akquisition mit hoher Niedrigkontrasterkennbarkeit in klinisch akzeptablen Aufnahmezeiten. Hierbei werden die aus der CT bekannten Dosiswerte nicht überschritten.

Korrespondierender Autor: Loose R

Klinikum Nürnberg-Nord, Institut f. Diagnost. u. Intervent. Radiologie, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419, Nürnberg

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