Ziele: Durch die Restrukturierung der Materialbeschaffung und Lagerung sollen Kostenersparnisse
in der interventionellen Radiologie durch ein neuartiges Materialverwaltungsprogramm
erzielt werden. Methode: Ein Materialverwaltungssystem (Piranha, Boston Scientific), wurde an ein bestehendes
Krankenhausnetzwerk angebunden. Alle Verbrauchsmaterialien wurden durch eine Inventur
erfasst und in das Programm eingegeben. Zunächst fand die Anbindung zweier Angiographiearbeitsplätze
statt. Nach der anschließenden Wertanalyse (ABC-Analyse) wurden alle Artikel für die
Kostenerfassung berücksichtigt. Auf der Grundlage der Bestellhäufigkeit dieser Artikel
und der Notwendigkeit, einzelne Artikel (Notfall) in ausreichender Menge vorzuhalten,
wurde nach Rücksprache mit den Ärzten und den MTA’s ein Sicherheitsbestand festgelegt.
Anhand dieser Daten wurden die Kapitalbindungskosten errechnet. Ergebnis: Die Inventur ergab einen gebundenen Materialwert aller Artikel von 385.000 € im Jahr
2004. Durch eine Änderung der Versorgungsstrategie für diese Artikel konnten die Kapitalbindungskosten
systematisch über das Jahr gesenkt werden. Die Variantenvielfalt und Teilevielfalt
wurde nach Absprache mit den Ärzten deutlich reduziert. Durch eine systematische Berücksichtigung
der Auslaufprodukte konnten die Gesamtausgaben für radiologische Interventionen reduziert
werden. Schlussfolgerung: Flexible Versorgungsstrategien und die Einführung eines Materialverwaltungsprogramms
könnendazu beitragen, die Lager- und Kapitalbindungskosten in der interventionellen
Radiologie zu reduzieren, ohne dass die medizinische Qualität darunter leidet.
Korrespondierender Autor: Clevert DA
Institut für Klinische Radiologie, Radiologie, Marchioninistr. 1, 81377, München
E-Mail: Clevert@web.de
Schlüsselwörter
Piranha - Computersystem - Kostenanalyse - Interventionelle Radiologie