Rofo 2005; 177 - PO_173
DOI: 10.1055/s-2005-868281

Entwicklung einer flexiblen grafischen Benutzerschnittstelle zur Rekonstruktion und Darstellung suszeptibilitätsgewichteter MR-Daten

A Deistung 1, A Rauscher 1, J Sedlacik 1, S Witoszynskyj 1, WA Kaiser 1, JR Reichenbach 1
  • 1Universitätsklinik der FSU-Jena, AG Medizinische Physik/MRT/IDIR, Jena

Ziele: Die suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung (SWI) hat auf den Gebieten der Tumordiagnostik, in der Diagnose vaskulärer Erkrankungen sowie der Untersuchung vaskulärer Prozesse in letzter Zeit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Allerdings fehlt bislang eine Implementierung zur automatischen Auswertung suszeptibilitätsgewichteter Daten in MR-Scannern. Wir präsentieren eine plattformunabhängige Benutzerschnittstelle zur schnellen Rekonstruktion und Analyse von SWI-Daten. Methode: Hochaufgelöste 3D Daten wurden mit einer T2*-gewichteten flusskompensierten Gradientenechosequenz auf einem 1.5 T MR-Scanner akquiriert. Die Software wurde mit IDL (RSI, Boulder, USA) entwickelt. Die Rekonstruktion der SWI-Daten, ausgehend vom komplexen k-Raum, beinhaltet Funktionen wie Zero-filling, Hamming Filterung und verschiedene Methoden zur Reduzierung von Phasensprüngen (phase unwrapping) im Orts- und im k-Raum. Die Phaseninformation wird anschließend mit einer Maske verknüpft und mehrfach mit dem korrespondierenden Modulusbild multipliziert. Venogrammme werden über Minimalwertprojektionen frei definierbarer Schichten dargestellt. Ergebnis: Neben der Rekonstruktion wird dem Benutzer eine Darstellung der SWI-Daten sowie der Magnituden- und Phaseninformation in verschiedenen Orientierungen angeboten. Diese Bilddaten können im DICOM-Format gespeichert und im PACS archiviert werden. Zur Auswertung der Bildinformationen ist eine pixelbasierte Auswertung über ROIs implementiert. Schlussfolgerung: Die graphische Benutzerschnittstelle erlaubt eine schnelle und einfache Generierung von BOLD-MR-Venogrammen mit verschiedenen Rekonstruktions- und Analyseparametern. Die Software wird in der IDL-Virtual-Machine ausgeführt und bedarf somit keiner IDL-Lizenz. Diese Oberfläche sollte helfen, die möglichen Einsatzgebiete der SWI einer größeren Zahl von Anwendern leicht zugänglich zu machen.

Korrespondierender Autor: Deistung A

Universitätsklinik der FSU-Jena, AG Medizinische Physik/MRT/IDIR, Philosophenweg 3, 07743, Jena

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