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DOI: 10.1055/s-2005-868283
Nutzen und Risiken von 3 unterschiedlichen Gefäßverschlusssystemen
Ziele: Bis vor einigen Jahren war die manuelle Kompression die Methode der Wahl zur Erzielung der Hämostase nach Angiographien. Mit derzeit erhältlichen Gefäßverschlusssystemen (GS) lassen sich in kürzester Zeit Gefäßzugänge bis 26 F perkutan verschließen. In dieser Studie werden 3 GS in Hinsicht auf ihre Sicherheit, Effektivität und Praktikabilität verglichen. Es handelt sich um 2 aktive (Angio-Seal, Perclose AT) und ein passives (Clo-Sur P.A.D.) GS. Methode: In 55 Fällen erfolgte der Einsatz von Angio-Seal, in 25 Fällen von Perclose, in 48 Fällen von Clo-Sur P.A.D. Der Einsatz der GS erfolgte nur durch einen trainierten Untersucher. In der Kontrollgruppe (n=20) wurde die Hämostase durch alleinige manuelle Kompression herbeigeführt. Angio-Seal und Perclose wurden bei einer Schleusengröße von 5 und 6F, Clo-Sur P.A.D. und die manuelle Kompression bei 4F, 5F sowie 6F eingesetzt. Die Abdrückzeiten der verschiedenen Verfahren wurden bestimmt. Des Weiteren wurden der Haut-/Gefäßabstand und aktuelle Gerinnungsparameter (z.B. ACT-Zeit) erfasst. Am Folgetag erfolgte eine Farbdoppler-Untersuchung der Punktionsstelle. Ergebnis: Angio-Seal und Perclose fielen durch die schnelle Applikation (Angio-Seal 2min; Perclose 5min) und der schnelleren Mobilisation (nach 2–4h) des Patienten auf. Bei Clo-Sur P.A.D. lagen die Okklusionszeiten zwischen 5 und 15min. GS-bedingte Zwischenfälle traten nicht auf. Die ACT-Zeiten zeigten eine Schwankungsbreite von 131 bis 356 s. Clo-Sur P.A.D. zeigte ein schwiergeres Handling. Bei Clo-Sur P.A.D. traten als Komplikation bei 2 von 48 (4,2%) Patienten ein Aneurysma spurium sowie ein Hämatom auf. Schlussfolgerung: Verglichen mit der manuellen Kompression haben spezifische Gefäßverschlusssysteme gleiche Effektivität und Sicherheit. Vorteile der GS liegen in der schnelleren Mobilisation des Patienten und der schnelleren Verfügbarkeit des Arztes. Damit stellen diese Systeme eine zeiteffektivere Alternative zur herkömmlichen Technik dar.
Korrespondierender Autor: Bertram B
Institut für Röntgendiagnostik der Universität Würzburg, Josef-Schneider Str. 2, 97080, Würzburg
E-Mail: Bertram@roentgen.uni-wuerzburg.de
Key words
Interventionelle Radiologie - DSA - Gefäßverschlusssystem