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DOI: 10.1055/s-2005-868293
Transarterielle Embolisation der Milzarterie beim Stealsyndrom nach Lebertransplantation
Ziele: Bericht der Ergebnisse nach selektiver Milzarterienembolisation bei Patienten mit kompliziertem Verlauf nach Lebertransplantation und Milzarterien-Steal-Syndrom. Methode: Es handelte sich um eine rektrospektive Auswertung von 5 Patienten, 2 Männern und 3 Frauen mit einem mittleren Alter von 47 Jahren. Alle Patienten zeigten nach einem komplizierten Verlauf nach Lebertransplantation biochemische Zeichen einer Leberischämie und eines Leberversagens. Die Zeit zwischen Lebertransplantation und Diagnose betrug 2 bis 4 Monate. Nach diagnostischer Angiographie erfolgte bei allen Patienten die selektive Milzarterienembolisation mit Spiralen. Bei 3 Patienten wurde eine zusätzlich bestehende Stenose der A. hepatica dilatiert. Ausgewertet wurden neben dem klinischen Verlauf CT- und dopplersonographische Befunde vor und nach Embolisationstherapie. Ergebnis: Bei 4 von 5 Patienten zeigte sich sofort nach Embolisation der Milzarterie eine normale Perfusion der Leber. Klinisch zeigte sich eine deutliche Verbesserung innerhalb von 24 Std. mit einer Normalisierung des dopplersonographisch gemessenen Resistenz-Index sowie deutlicher Besserung biochemischer Parameter. Bei einem Patienten war lediglich eine partielle Okklusion der Milzarterie erzielbar, hier erfolgte im Verlauf eine chirurgische Gefäßligatur. Als Komplikation fand sich ein Milzinfarkt bei 4 der behandelten Patienten. Im Verlauf von 8 bis 13 Monaten entwickelte ein Patient multiple Leberabszesse, die trotz gutem technischen angiographischen Ergebnis eine Retransplantation nach 10 Monaten erforderlich machte. Bei 4 von 5 Patienten bliebt die Normalisierung des Resistenz-Index der Leberarterie im Verlauf bestehen. Die Milzinfarkte besserten sich, die Milzgröße blieb konstant. Schlussfolgerung: Ein arterielles lienales Steal-Syndrom nach Lebertransplantation kann mittels transarterieller Embolisationstherapie effektiv behandelt werden. Diese resultiert in einer deutlichen Verbesserung der Leberperfusion mit Normalisierung laborchemischer Parameter.
Korrespondierender Autor: Strunk M
Radiologische Universitätsklinik Bonn, Sigmund Freund Str. 25, 53125, Bonn
E-Mail: strunk@uni-bonn.de
Key words
Arterielles Steal-Syndrom - A. lienalis - Embolisation - Lebertransplantation