Rofo 2005; 177 - PO_193
DOI: 10.1055/s-2005-868301

Diffusion-Tensor-Bildgebung der Nieren bei 3.0 Tesla

M Lichy 1, G Steidle 1, EL Bäßler 1, CD Claussen 1, H Schlemmer 1, F Schick 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Implementierung einer Diffusion-Tensor-Bildgebung (DTI) der Nieren bei 3.0 Tesla. Methode: Zur DTI-Messung bei 3.0 Tesla (magnetom Trio, Siemens) wurde neben der standardmäßigen Spin-Echo (SE) –EPI eine „Stimulated Acquisition Mode“ (STEM) –EPI Sequenz mit Wirbelstromkorrektur für Messungen bei hohen b-Werten implementiert (128×88 Matrix, FoV 320×220mm, serielle Messung von zwei b-Werten: 0 und bis 400s/mm2, sechs Diffusionsrichtungen). Optimierung der Signal-zu-Rausch-Verhältnisse (SNR) und Optimierung der Sequenzparameter erfolgten bei drei gesunden Probanden. Alle Messungen wurden in Atemanhalten (eine Mittelung, Messzeit circa 20s) durchgeführt. Nach Rauschkorrektur erfolgte die Berechnung der ADC (apparent diffusion coefficent) – und Anisotropie-Karten (basierend auf einer Pixel-by-Pixel-Analyse) mittels einer selbstgeschriebenen MatLab® Programmoutine. Ergebnis: Fettunterdrückung und Wirbelstromkorrektur der STEAM-EPI waren in den meisten Fällen ausreichend für die Berechnung der ADC- und Anisotropiekarten. ADC-Werte im Kortex waren für die Probanden entlang der drei Hauptachsen: 4,07±0,85×10–3 mm2/s, 3,17±0,29×10–3 mm2/s & 3,14±0,096×10–3 mm2/s. Zur ausreichenden Beurteilung der Medulla (b-Werte zwischen 100 und 250s/mm2 waren hierfür ausreichend) mussten mehrere Mittelungen erhoben werden. Es wurden Inhomogenitäten durch unzureichende Ausleuchtung der standardmäßig verwendeten 8-Kanal-Torso-Spule und Signalauslöschungen bobachtet, welche vermutlich durch dielektrische Resonanzen verursacht wurden. In diesen Fällen konnte aufgrund unzureichendem SNR oder Bildverzerrungen keine automatisierte Auswertung erfolgen. Schlussfolgerung: Die DTI der Niere erscheint bei 3.0 Tesla auch in einem klinischen Umfeld möglich. Für deren klinische Evaluation sind eine weitere Optimierung des SNR und Reduktion der Artefaktanfälligkeit notwendig. Hierfür bedarf es weiterer Anstrengungen bei Sequenz- und Spulentechnik.

Korrespondierender Autor: Lichy M

Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076, Tübingen

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