RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2005-868318
Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) mit Zwerchfellnavigator im Säuglings- und Kleinkindesalter
Ziele: Klinischer Nutzen einer neu verfügbaren 3D TSE-Sequenz zur MRCP bei Kindern in freier Atmung mit Zwerchfellnavigator. Methode: 6 Kinder (4 Monate – 5,5 Jahre) wurden in Sedierung mit einem 1.5T-Ganzkörper-MRT (Magnetom Avanto, Siemens) unter Verwendung einer Body-Spine-Phased-Array Spulenkombination (TIM-System) untersucht. Alle Untersuchungen waren klinisch indiziert. Als MRCP-Sequenz kam eine coronare fettsupprimierte T2w 3D TSE mit Zwerchfellnavigator zum Einsatz: TR/TE=1660/678ms, FOV=380mm, Voxelgröße=1,0×1,0×1,5mm3, Turbofaktor 127, iPAT: GRAPPA 2x, Messzeit 4–6 Minuten. Das Post-Processing umfasste MPR und MIP-Rekonstruktionen. Die prospektiv erstellten MRCP Befunde wurden mit der ERCP (therapeutisch) in 4 Fällen, mit einer Operation in 3 Fällen und in 2 Fällen mit dem klinischen Verlauf und der Sonographie als Referenz verglichen. Ergebnis: In allen Fällen konnte eine herausragende Bildqualität erzielt werden. Insbesondere störende Artefakte durch Bewegungsunschärfe waren nicht zu verzeichnen. Folgende Diagnosen wurden prospektiv gestellt: Long common Channel in 2 Fällen bei Pankreatitis (13 Monate) bzw. prapapillärem Konkrement (2,5 Jahre), bei beiden Kindern Sicherung durch ERCP und nachfolgende Hepatico-Jejunostomie. Cholestase bei präpapillärem Konkrement und Cholezystolithiasis (4 Monate), nachfolgend ERCP und OP mit Choledochusrevision. Präpapillärer Sludge bei Choledochuszyste (5 Jahre), nachfolgend ERCP. Carolisyndrom (3,5 Jahre) und postoperativer Situs bei Z.n. Hepatico-duodenostomie ohne Gangerweiterung (5,5 Jahre). In beiden Fällen dienten der klinische Verlauf und die Sonographie als Referenz. Schlussfolgerung: Durch die neu implementierte Sequenz mit Zwerchfellnavigator wird die MRCP auch im Säuglings- und Kleinkindesalter mit hoher diagnostischer Sicherheit ohne Intubationsnarkose möglich. Durch die fast isotrope Auflösung im Millimeterbereich war in den sekundären Reformationen eine anatomische richtige Zuordnung auch kleinster Gangstrukturen erfolgreich.
Korrespondierender Autor: Schäfer J
Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
E-Mail: juergen.schaefer@med.uni-tuebingen.de
Schlüsselwörter
MRCP - ERCP - Kinderradiologie - Fehlbildungen - Navigatortechnik