Rofo 2005; 177 - PO_216
DOI: 10.1055/s-2005-868324

MRT T2 Läsionslast und korrespondierender Liquor-IgG-Index bei Patienten mit Neuritis Nervi optici und Multipler Sklerose. Eine retrospektive Pilotstudie

TF Beyer 1, B Tackenberg 1, B Alfke 1, J Iwinska-Zelder 1, K Shiratori 1, A Toussaint 1, N Sommer 1, S Bien 1
  • 1Zentrum für Nervenheilkunde der Philipps-Universität Marburg, Neuroradiologie, Marburg

Ziele: In einem Zeitraum von 2 Jahren wurden MRT T2 Läsionslast sowie Liquorveränderungen beim sogenannten klinisch isolierten Syndrom (CIS) hinsichtlich ihres Vorhersagewertes für die Diagnosestellung bei Multipler Sklerose (MS) untersucht. Methode: Wir untersuchten 10 Patienten, die an einer Neuritis Nervi Optici (NNO) litten und als CIS eingeordnet wurden. Eine MRT T2 Läsionslast von ≥ 4 und ein IgG Index von 0,7 im Liquor (QlgG/QAlb) zum Zeitpunkt der Diagnose CIS wurden hier als Endpunkte zur Bestimmung von Sensivität, Spezifität und positivem Vorhersagewert festgelegt. Die Läsionslast von T2 wurde hinsichtlich ihrer Verteilung in Anlehnung an die Barkhof Kriterien in juxtakortikal, periventrikulär sowie infratentoriell unterteilt. Ergebnis: 5 Patienten wurden als MS nach McDonald diagnostiziert. Die Gesamtzahl der T2 Läsionen zum Zeitpunkt der CIS Diagnosestellung lag hierbei zwischen 1 und 11 bei einem IgG- Index zwischen 0,41 und 1,36. Die Wahrscheinlichkeit an einer MS zu erkranken zum Zeitpunkt der CIS Diagnosestellung betrug 0,8 bei einer Sensitivität von 1,0 und einer Spezifität von 0,83. Die Unterteilung in juxtakortikal, periventrikulär sowie infratentoriell erbrachte keine Relevanz hinsichtlich der biostatistischen Vorhersagbarkeit. Schlussfolgerung: Der Zeitpunkt des Beginns einer immunmodulierenden Therapie in Fällen von CIS wird unverändert kontrovers diskutiert. Es gilt als gesichert, dass die T2 Läsionslast hierbei ein therapeutisch wegweisender Parameter ist. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie rechtfertigen die Durchführung einer prospektiven Langzeit-Follow-up-Studie mit der Kombination der primären Endpunkte MRT T2 Last und Liquor IgG- Index.

Korrespondierender Autor: Beyer TF

Zentrum für Nervenheilkunde der Philipps-Universität Marburg, Neuroradiologie, Rudolf- Bultmann- Strasse 8, 35033, Marburg

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