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DOI: 10.1055/s-2005-868331
Distale Aneurysmen der unpaaren Arteria cerebri anterior: embryologische und therapeutische Aspekte
Ziele: Anatomische Varianten der Hirnarterien sind haeufig und Ausdruck der komplexen Ontogenese dieser Strukturen. Die unpaare arteria cerebri anterior (ACA) ist mit einer Inzidenz von 3–5% bei Menschen selten, scheint aber haeufig mit dem Auftreten von Aneurysmen einherzugehen. Da ein bilateraler Infarkt im Stromgebiet der ACA unter Einschluss der medialen Hemispherenanteile schwerste neurologische Symptome verursacht, ist die Therapie bei vorliegen dieser Variante besonders risikobehaftet. Methode: Fuenf Patienten mit akuter Subarachnoidalblutung hatten distale Aneurysmen der ACA, die aus einer unpaaren Arterie entsprangen. In allen Faellen wurde eine endovaskulaere Therapie mittels elektrolytisch abloesbarer Platinspiralen in der Aktuphase vorgenommen. Ergebnis: In allen Faellen konnten die Aneurysmen trotz ihrer peripheren Lage mittels geeigneter Microkatheter komplikationsfrei sondiert werden. Es gelang immer eine zumindest befriedigende Fuellung der Aneurysmen zu erreichen, deren Groesse zwischen 5 und 20mm lag. Obwohl vier der fuenf Aneurysmen als breitbasig eingestuft wurden, kam es in keinem Fall zu einer Obliteration des Traegergefaesses oder einer anderen Komplikation. Nach einer mittleren Verlaufszeit von 30 Monaten ist bisher keine Rekanalisation aufgetreten. Schlussfolgerung: Distale Aneurysmen einer unpaaren ACA sind einer endovaskulaeren Therapie mit vermutlich guten Resultaten zugaenglich. Das kraeftige Kaliber dieser Arterie scheint eine endovaskulaere Therapie im Vergleich zur normalen Anatomie eher zu beguenstigen.
Korrespondierender Autor: Kueker W
The Radcliffe Infirmary, Dept of Neuroradiology, Woodstock Road, OX2 6HE, Oxford, England
E-Mail: Wilhelm.Kueker@orh.nhs.uk
Key words
Aneurysma - Coiling - GDC