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DOI: 10.1055/s-2005-868339
Hämodynamische Charakteristika von Glioblastomen in der dynamischen Suszeptibilitätskontrast-gewichteten MRT (DSC-MRI)
Ziele: Glioblastome sind die häufigsten hirneignen malignen Tumoren mit einer Inzidenz von 3 pro 100000. Sie zeigen Kernatypien, Nekrosen und mikrovaskuläre Proliferation. Eine gestörte Blut-Hirn-Schranke kann in der konventionellen MRT durch Kontrastmittelaufnahme demonstriert werden. Darüber hinaus ist keine pathophysiologische Information erhältlich. Methode: Wir untersuchten 14 Patienten mit histologisch gesicherten Glioblastomen präoperativ mit einer dynamischen T2*-gewichteten EPI-Sequenz (TR/TE=2000/62 ms, FOV 240, Matrix 128×128, 6mm Schichtdicke) an einem 1.5 Tesla Magnetom (Vision, Siemens, Erlangen). Es wurden 40 Bilder pro Schicht akquiriert, wobei in einer basalen Schicht die A. cerebri media enthalten war. Nach einer baseline von 16 Sekunden wurden 40ml Gadolinium injiziert. Die statistische Auswertung erfolgte mit einer Software (Sorensen), die nach Berechnung der arteriellen input Funktion relative zerebrale Perfusionskarten für den Blutfluss (rCBF) und das Blutvolumen (rCBV) berechnet. Ergebnis: Die höchsten Werte für rCBF und rCBV befanden sich im soliden Tumor. Während zwischen grauer oder weißer Substanz der betroffenen oder nicht betroffenen Hemisphäre kein signifikanter Unterschied bestand, zeigte sich ein signifikant erhöhter rCBF und rCBV Wert im Tumor (p<0.001). Schlussfolgerung: Durch die Neovaskularisation und den erhöhten Stoffwechsel von Glioblastomen besteht ein erhöhter Bedarf an Blut, das mit einem erhöhten Fluss durch den Tumor strömt. Über einen steal effect wird Blut über arterio-venöse Shunts „gestohlen“, wobei offensichtlich die Autoregulation der betroffenen Hemisphäre dies unter Ruhebedingungen ausgleichen kann.
Korrespondierender Autor: Ulmer S
Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Ratzeburger Allee 160, 23538, Lübeck
E-Mail: ulmer@email.com
Key words
DSC-MRI - Glioblastom - MRT