Rofo 2005; 177 - PO_232
DOI: 10.1055/s-2005-868340

Standardisierte Magnetresonanz-Angiographie zur Interventionsplanung bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit

RD Drescher 1, Rothenburg T von 1, O Köster 1
  • 1Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Ziele: Das Ziel der Studie war die Evaluierung des Einsatzes der standardisierten Magnetresonanz-Angiographie zur Planung interventioneller Prozeduren im Bereich der Becken-Bein-Arterien. Methode: In die Studie wurden Patienten mit bekannter oder vermuteter peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) der unteren Extremitäten eingeschlossen. Zur Planung einer interventionellen Therapie wurde eine kontrastverstärkte Magnetresonanz-Angiographie (MRA) durchgeführt. Die MRA erfolgte auf einem 1,5 T-Scanner mit spezieller Oberflächenspule in Schrittverschiebetechnik nach einem Standardprotokoll. Bei den Patienten, bei denen die Indikation zur interventionellen Therapie gestellt wurde, wurde eine digitale Subtraktionsangiographie (DSA) durchgeführt. Ergebnis: 100 MRA und DSA von 83 Patienten (63 Männer, 20 Frauen, mittleres Alter 65 Jahre) wurden ausgewertet. Im Vergleich zur DSA wurden Gefäßstenosen in der MRA leicht überschätzt (Stenosegrade MRA: 55–99%, Mittel 81,1%; Stenosegrade DSA: 60–93%, Mittel 76,9%). 4 Verschlüsse großer Gefäße wurden nachgewiesen. 34 perkutane transluminale Angioplastien (PTA), 58 Stentimplantationen sowie 3 Rekanalisationen wurden durchgeführt. 92 Interventionen (92%) wurden an Hand der MRA korrekt geplant. Durch einen in situ liegenden Stent wurde in der MRA eine hochgradige Stenose vorgetäuscht. Bei 4 Patienten wurde eine PTA geplant, aber eine Stentimplantation durchgeführt. Bei 3 Patienten war eine interventionelle Therapie nicht möglich. Weder bei der MRA noch bei der DSA traten Komplikationen auf. Schlussfolgerung: Die kontrastverstärkte MRA ist eine sichere, nichtinvasive Methode zur präinterventionellen Beurteilung der Becken-Bein-Arterien bei Patienten mit pAVK. Sie erlaubt die exakte Planung der interventionellen Therapie trotz einer geringen systematischen Überschätzung der Stenosegrade im Vergleich zur DSA. Die durch in situ liegende Stents hervorgerufenen Metallartefakte können zur Fehlinterpretation der MRA führen.

Korrespondierender Autor: Drescher RD

Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Gudrunstraße 56, 44379, Bochum

E-Mail: robert.drescher@rub.de