Rofo 2005; 177 - PO_239
DOI: 10.1055/s-2005-868347

Interventionell-radiologischer Therapieansatz zur Behandlung der Carney Triade

T Lehnert 1, M Wurster 1, M Mack 1, JO Balzer 1, A Thalhammer 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Interventionell-radiologische Therapieansätze ermöglichen eine effiziente Behandlung der Carney-Triade, einem seltenen Syndrom unklarer Genese, das sich in Kombination eines Leiomyosarkoms des Magen, Chondrome der Lunge und extradrenalen Paraganliomen manifestiert. Weltweit ist diese Erkrankung bis jetzt in 78 Fällen beschrieben und äußert sich klinisch in einem schmerzlosen, persistierend chronischen Verlauf. Methode: Im Rahmen einer minimalinvasiven, repetitiven interventionell-radiologischen Vorgehensweise wurden bei einer Patientin 4 Chondrome der Lunge, im Durchmesser 0,4–3,8cm, ein Paragangliom im Bereich des aorto-pulmonalen Fensters und ein Paragangliom im Bereich der Carotis-Bifurkation, im Durchmesser 2,9cm, behandelt. Nach vorausgegangener Devaskularisation via transvenöser pulmonaler Partikel-Embolisation wurden die vier Chondrome der Lunge mittels Laserinduzierter-Interstitiellen-Thermotherapie (LITT) ablatiert, im Bereich der Paragangliome im aorto-pulmonalen Fenster und Carotis-Bifurkation kam eine transarterielle Partikel-Embolisation zum Einsatz. Ergebnis: Im Rahmen der Drei-Monats-Kontrollen mittels MRT konnte ein kompletter Wachstumsstopp der Paraganliomen diagnostiziert werden. Im Bereich der ablatierten Chondrome der Lunge konnte eine lokale Ortskontrolle erzielt werden ohne Anzeichen eines erneuten Krankheitsprogresses. Schlussfolgerung: Minimalinvasive Interventionell-radiologische Therapieansätze ermöglichen eine effiziente Behandlung der Chondrome der Lunge und extraadrenalen Paragangliomen im Rahmen der Carney-Triade. Sie erlauben eine repetitive Vorgangsweise bei signifikanter Reduktion der in der Literatur beschriebenen postoperativen Morbidität.

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590, Frankfurt/Main

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