Rofo 2005; 177 - PO_243
DOI: 10.1055/s-2005-868351

Komplikationen der perkutanen Vertebroplastie: Systematische Evaluierung der Literatur und Metaanalyse

DP Proschek 1, K Hochmuth 1, W Schwarz 1, M Mack 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt a. Main, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Ziel dieser Studie war die systematische Sichtung und Evaluierung der Literatur zu Komplikationen der perkutanen Vertebroplastie von 1989 bis 2004 mit Wertung der Daten hinsichtlich evidenz basierter Kriterien. Anhand der Daten wurde eine Einteilung und Einstufung der verschiedenen Komplikationen dieser Studien vorgenommen, um einen metaanalytischen Vergleich zu schaffen. Methode: Zwischen 1989 and 2004 wurden insgesamt 27 Studien mit 1959 Patienten in der Literatur analysiert. Im Speziellen wurden Art, Häufigkeit, Lokalisation und Einteilung der Komplikationen dokumentiert und ausgewertet. Zusätzlich wurden folgende Daten erhoben: Fallzahl und Alter, Anzahl der behandelten Wirbelkörper, Technik und Methodik der perkutanen Vertebroplastie. Ergebnis: Insgesamt wurden 1959 Patienten und 4669 Wirbelkörper in 27 Studien zwischen 1989 und 2004 analysiert. Das durchschnittliche Alter lag bei 68,2 Jahren. Der Anteil der weiblichen Patienten betrug 66,1%. Technische Komplikationen wurden in weniger als 1% der Fälle dokumentiert. Die Mehrzahl der technischen Komplikationen stellten Pedikel- und Rippenfrakturen dar. Häufiger waren PMMA-induzierte Komplikationen. Die durchschnittliche Extravasations-Rate betrug 41%, wobei 98% hiervon asymptomatisch waren. Extravasationen wurden anhand der Lokalisation unterschieden in intradiskale-, epidurale-, posterolaterale- und paravertebrale Knochenzementaustritte. Am häufigsten wurde die paravetebrale und intradiskale Extravasation dokumentiert. Zu schwerwiegende Komplikationen kam es lediglich in einzelnen Fällen. Hierzu gehörte am häufigsten die PMMA-induzierte embolische Komplikation Schlussfolgerung: Die perkutane Vertebroplastie ist eine sichere, kosteneffiziente Therapieoption mit niedrigen Komplikationsraten und einer signifikanten Reduktion der Schmerzsymptomatik. 17 Jahre nach Erstbeschreibung haben sich die Erfahrungen und Ergebnisse der Vertebroplastie aufgrund weiter steigender Patientenzahlen exzellent entwickelt.

Korrespondierender Autor: Proschek DP

Universitätsklinikum Frankfurt a. Main, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596, Frankfurt/Main

E-Mail: proschek@uni-frankfurt.de