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DOI: 10.1055/s-2005-868356
Vergleich mechanischer Eigenschaften von peripheren sebstexpandierenden Nitinolstents und ballonexpandierbaren Stahlstents
Ziele: Ballonexpandierbare Stahlstents und selbstexpandierende periphere Nitinolstents wurden mechanisch untersucht, um ihre Eignung für spezielle Gefäßprovinzen zu vergleichen. Besonderer Schwerpunkt waren typische Unterschiede in den mechanischen Parametern. Methode: Die in-vitro Tests wurden an Guidant Acculink, Cordis Precise und Bard Luminexx als selbstexpandierende Nitinolstents und Boston Scientific Express Vascular, Medtronic AVE Bridge und Biotronik Peiron als ballonexpandierbare Stahlstents (316L) durchgeführt. Alle Stents hatten einen Durchmesser von 8mm und waren 36–40mm lang. Gemessen wurden mit eigener Spezialmesstechnik die Biegesteifigkeit der expandierten Stents, ihre Längenänderung infolge Aufweitung und ihre Radialfestigkeit bei Applikation eines äußeren hydraulischen Drucks. Ergebnis: Die Biegesteifigkeit der selbstexpandierenden Stents reichte von 11.7 bis zu 88.1 Nmm2, während die ballonexpandierbaren Stents Steifigkeiten von 109.9 bis 522.0 Nmm2 aufwiesen. Die Längenänderung war -7.25% bis +11.75% (selbstexpandierend) und -4.78% bis -0.50% (ballonexpandierbar). Die Radialfestigkeit, beschrieben durch den Kollapsdruck, betrug 0.18–0.25 bar (selbstexpandierend) bzw. 0.85–1.40 (ballonexpandierbar). Schlussfolgerung: Die Biegesteifigkeit der selbstexpandierenden Stents war geringer als die der ballonexpandierbaren Stents. Das steht in guter Übereinstimmung mit den geringen Kollapsdruckwerten der selbstexpandierenden Stents verglichen mit denen der ballonexpandierbaren Stents. Die Unterschiede bei der Längenänderung sind mehr durch das Stentdesign bestimmt als durch das Aufweitprinzip. Die gemessenen Unterschiede können dem klinischen Anwender bei der Auswahl des geeigneten Stents für eine spezielle Gefäßläsion dienen. Typisch für selbstexpandierende Stents ist, dass Deformationen reversibel sind und sie deshalb für mechanisch exponierte Gefäßprovinzen bevorzugt werden.
Korrespondierender Autor: Schmidt W
Universtität Rostock, Institut für Biomedizinische Technik, E.-Heydemann-Straße 6, 18055, Rostock
E-Mail: wolfram.schmidt@medizin.uni-rostock.de
Schlüsselwörter
Stents - Intervention - Mechanik - in-vitro Tests