Rofo 2005; 177 - PO_249
DOI: 10.1055/s-2005-868357

Nebennierenmetastasen: palliative Therapie mittels MR-gesteuerter LITT: eine prospektive Studie

TJ Vogl 1, J Li 1, M Mack 1, T Lehnert 1, K Eichler 1, H Ghazy 1, Y Wang 1
  • 1Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Evaluation der Nebenwirkungen, Sicherheit und lokalen Tumorkontrolle bei Nebennierenmetastasen mittels der MR-gestützten laser-induzierten Thermotherapie (LITT). Methode: 6 Patienten mit Nebennierenmetastasen (kolorektales Karzinom n=3, Nierenzellkarzinom n=1, Ösophaguskarzinom n=1, hepatozelluläres Karzinom n=1) wurden mittels MR-gesteuerter LITT an einem 0,5 T MR-Tomographen untersucht (♂=1, ♀=5, mittleres Alter: 68,5 Jahre). Die MR-gestützte LITT wurde mittels eines gekühlten Power-Laser-Systems mit zweidimensionaler thermosensitiver Flash-Sequence durchgeführt (Nd:YAG-Laser). Der mittlere Durchmesser der Nebennierenmetastasen lag bei 3,3cm (2,1–5,3cm). Follow-up wurde mittels hochauflösender MR-tomographischer Sequenz mit einem 1.5T MR-Tomographen im Abstand von 3 Monaten durchgeführt. Eine fehlende intratumorale Kontrastmittelaufnahme in den MR-Sequenzen wurde als koagulative Nekrose definiert. Ergebnis: Alle Patienten vertrugen die Prozedur gut und ohne Komplikationen. Die mittlere Anzahl der Laserapplikatoren pro Tumor lag bei 1,5, die mittlere Laserstärke bei 29,32 W, die mittlere Laser-Behandlungszeit bei 12,7 Min. Der mittlere Durchmesser der thermoinduzierten Nekrose lag bei 3,73cm (range: 2,4–5,3cm), das durchschnittliche Volumen der Koagulationsnekrose bei 22,03cm3 (range: 5,5–53,4cm3). Das mittlere Follow-up betrug 8,5 Monaten (range: 3–18 Monate). Bei 5 Nebennierenmetastasen konnte eine komplette Ablation erzielt werden ohne Tumorrezidiv und Verlaufskontrolle von 6–12 Monaten. Bei einer Läsion wurde eine kleinflächige periphere Kontrastmittelaufnahme dokumentiert. Dies wurde als unvollständige Ablation bewertet. Im Follow-up zeigten die 5 komplett abladierten Läsionen keine Veränderungen, eine Läsion zeigte im Verlauf eine Reduktion von 20%. Schlussfolgerung: MR-gestützte LITT stellt eine sichere, minimalinvasive, gut verträgliche, palliative Behandlungsoption für Nebennierenmetastasen dar mit einer guten Tumorortskontrollrate.

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596, Frankfurt

E-Mail: T.Vogl@em.uni-frankfurt.de