Rofo 2005; 177 - roen2_1
DOI: 10.1055/s-2005-868373

WEB-RAR – Web-basierte, computerunterstützte Arthritis Diagnostik und Verlaufskontrolle am AKH Wien

S Grasser 1, H Imhof 1, F Kainberger 1, P Peloschek 1, G Langs 1, M Gerlovic 1, M Gronald 1, S Schöffmann 1
  • 1FH Technikum Kärnten, MedIT Medizinische Informationstechnik, Österreich

Ziele: Die Diagnostizierung rheumatoider Arthritis der Extremitäten ist für den Rheumatologen ein äußerst komplexer Vorgang und damit eine sehr zeit- und konzentrationsintensive Aufgabe. Aufgrund der reichlichen Vielfalt von rheumatischen Erkrankungen und oftmals unspezifischen Beschwerden, kann in vielen Fällen erst nach Wochen die exakte Diagnose gestellt werden. Abhängig von der fachspezifischen Betrachtungsweise von Röntgenbildern, können somit die Befundinterpretation und das Scoring (Larsen/Sharp/u.ä.) unterschiedlich sein. Einerseits kommt es auf eine klare Fragestellung bei der Zuweisung an, anderseits ist die klinische Fragestellung nur im Rahmen einer interdisziplinären Kommunikation zwischen Fachspezialisten und dem Radiologen lösbar. Im Projekt Web-RAR (web-based-rheumatoid-arthritis-recognition) wird der Radiologe bei dem herkömmlichen komplexen Prozess der quantitativen Analyse der rheumatoiden Arthritis unterstützt, und es erfolgt eine Verringerung der diagnostischen Abweichungen bei gleichzeitiger Diagnosezeitverkürzung. Basis für die Web-RAR ist ein Mustererkennungsalgorithmus, der die Umrisse der Knochen anhand digitaler Röntgenbildern ermittelt. Dieser Algorithmus vermisst in folge den Gelenksspalt automatisch und objektiviert somit die Bewertungsgrundlage des Radiologen. Um die globale Verfügbarkeit zu gewährleisten, ist das Service in einer web-basierten Oberfläche eingebunden. Nach dem Upload der digitalen Röntgen-Bilder erfolgt die automatisierte Bewertung und schließlich die Darstellung der Ergebnisse in einem Browserfenster. Benutzerdaten, relevante Patientendaten und Analyseergebnisse werden in einer Datenbank gespeichert und für eine exakte zeitliche Verlaufsdokumentation der Erkrankung verfügbar. Durch webbasierte Applikationen ist neben den Zielen der Qualitätssteigerung der Diagnose und Verkürzung von Diagnosezeiten, auch die Möglichkeit der Einholung einer Second-opinion oder dem Einsatz für Telelearning möglich.

Korrespondierender Autor: Grasser S

FH Technikum Kärnten, MedIT Medizinische Informationstechnik, Primoschg. 8, 9020, Klagenfurt, Österreich

E-Mail: s.grasser@cti.ac.at