Rofo 2005; 177 - WS_1_3
DOI: 10.1055/s-2005-868408

Ultraschall in der Mammadiagnostik

R Schulz-Wendtland 1, K Bock 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Gynäkologische Radiologie, Erlangen

Ultraschall zählt mittlerweile zu den am häufigsten durchgeführten apparativen Untersuchungsverfahren überhaupt.

Die zunehmende Verbreitung der Mammasonographie mit Frequenzen zwischen 7,5 und 13MHz führt zu der Notwendigkeit der Standardisierung des Untersuchungsverfahrens.

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und die Deutsche Gesellschaft für Senologie erstellten eine S1-Leitlinie der Mammasonographie.

Indikationen:

- weitere Abklärung auffälliger Tastbefunde

- weitere Abklärung klinisch unauffälliger mammographischer Befunde

- zusätzliche Beurteilung mammographisch dichter Drüsenkörper

- Z.n. Silikon-Rekonstruktion und –Aufbau

- Durchuntersuchung bei Hochrisikosituation (>30%)

- Unterstützung von Interventionen in der Mammadiagnostik (Stanzbiopsien, Vakuumbiopsien)

Dokumentation

Dazu wird:

- die Brustseite angegeben (rechts/links)

- nach der Zifferblattmethode (Analoguhr) die „Uhrzeit“ angegeben, bei der der Befund von der Mamille aus zu finden ist

- die Entfernung zwischen der Mamille und dem mamillennahen Befundrand in cm oder mm

- die Tiefe von der Haut zum hautnahen Befundrand in cm oder mm

Eine zusammenfassende Dignitätseinstufung der Befunde soll nach einer Fünferklassifikation erfolgen, die dem BI-RADS® angelehnt ist:

- Klasse I=unauffällig

- Klasse II=benigne erscheindene Befunde (z.B. Zysten)

- Klasse III=solid erscheinende Befunde, die ausschließlich Benignitätskriterien zeigen oder sich in Verlaufskontrollen als unverändert erweisen.

- Klasse IV=abklärungsbedürftig

- Klasse V=malignitätsverdächtig

Unter Einhaltung der grundlegenden Gerätestandards sind es aber Qualifikation und Erfahrung des Anwenders, die maßgeblich Sensitivität und Spezifität der Untersuchung bestimmen und die Wertung der Untersuchungsergebnis im Kontext mit anderen Verfahren der komplementären Mammadiangostik ermöglichen.

Lernziele:

1. Technik

2. Indikationen

3. Befundung

Korrespondierender Autor: Schulz-Wendtland R

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Gynäkologische Radiologie, Universitätsstraße 21/23, 91054, Erlangen

E-Mail: Ruediger.Schulz-Wendtland@idr.med.uni-erlangen.de