Rofo 2005; 177 - WS_1_4
DOI: 10.1055/s-2005-868409

MR-Tomographie der Mamma

U Bick 1, K Lehmann 1
  • 1Charité, Campus Mitte, Institut für Radiologie, Berlin

Die MR-Mammographie hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung in der Mammadiagnostik erlangt. Das Verfahren zeichnet sich besonders durch die hohe Sensitivität im Nachweis von invasiven Formen des Mammakarzinoms aus. Die wichtigsten Indikationen für die MR-Mammographie sind der präoperativer Ausschluss einer Multizentrizität oder eines kontralateralen Zweitkarzinoms bei bereits bekanntem Mammakarzinom, die Differenzierung zwischen postoperativen narbigen Veränderungen und einem Rezidiv und die Suche nach einem unbekannten Primärtumor bei histologisch gesichertem Mammakarzinom. Der unklare mammographische oder sonographische Herdbefund stellt in der Regel keine Indikation zur MR-Mammographie dar, da hier eine rasche, kostengünstige und zuverlässige Abklärung durch perkutane Biopsie möglich ist. Ausnahmen können Situationen bilden, in denen eine sichere räumliche Zuordnung mit konventionellen Verfahren nicht möglich ist (z.B. multiple oder mammographisch nur in einer Ebene nachweisbare Herde, unklarer Tastbefund ohne bildmorphologisches Korrelat in Mammographie und Sonographie).

Die MR-Mammographie wird in der Regel als dynamische Untersuchung mit Anfertigung schneller 2- oder 3-dimensionaler Gradienten-Echo-Sequenzen vor und an mehreren Zeitpunkten nach i.v. Kontrastmittelapplikation durchgeführt. Hierzu werden spezielle Brustdoppelspulen eingesetzt, mit denen beide Mammae gleichzeitig untersucht werden können. Im Rahmen des Kurses werden die verschiedenen Untersuchungsprotokolle mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.

Lernziele:

- Indikationen und Stellenwert der Mamma MRT

- Vor- und Nachteile der verschiedenen Untersuchungsprotokolle

- Tips für die praktische Arbeit

Korrespondierender Autor: Bick U

Charité, Campus Mitte, Institut für Radiologie, Schumannstr. 20/21, 10117, Berlin

E-Mail: Ulrich.Bick@charite.de