Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(2): 160
DOI: 10.1055/s-2005-868459
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Etoricoxib: schnelle Wirkung bei günstigem Nebenwirkungsprofil

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Publication Date:
29 April 2005 (online)

 

Der oral verfügbare, selektive Cyclooxygenase (COX)-2-Hemmer Etoricoxib reduziert Schmerzen und Funktionseinschränkungen bei Patienten mit Gelenkerkrankungen ebenso effektiv wie Naproxen oder Diclofenac, zeichnet sich aber durch einen schnelleren Wirkungseintritt und eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aus.

Schmerzen und Funktionseinbußen sind die wesentlichen klinischen Symptome der Osteoarthrose, rheumatoiden Arthritis (RA) und Gichtarthritis. Gleichberechtigte Teile jedes Therapiekonzepts sollten einerseits die medikamentöse Versorgung und andererseits nicht medikamentöse Konzepte wie Physiotherapie und Gewichtsreduktion sein, betonte Prof. Josef Zacher, Berlin[1]. Ein operativer Gelenkersatz ist zwar prinzipiell bei der Schädigung einzelner Gelenke möglich, bliebt jedoch immer die ultima ratio. "Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei akuten Schüben einer Osteoarthrose, RA oder Gicht Mittel der Wahl für die Pharmakotherapie", erklärte Zacher. Opioide zählen dagegen aufgrund ihrer fehlenden antiinflammatorischen Wirkung zu den fakultativen Behandlungsoptionen.

Etoricoxib ebenso wirksam wie Naproxen oder Diclofenac

In einer 12-wöchigen doppelblinden Studie wurde die Wirksamkeit des COX-2-Hemmers Etoricoxib[2] (60 mg/d; n = 224) bei Patienten mit Cox- oder Gonarthrose mit einer Naproxengabe (2 x 500 mg/d; n = 221) oder Plazebo (n = 56) verglichen. Bei guter Verträglichkeit der Behandlung in beiden Verumgruppen reduzierte Etoricoxib Schmerzen, Funktionseinschränkungen und Gelenksteifigkeit deutlich besser als Plazebo (£ 0,005) und vergleichbar effektiv wie Naproxen.

Eine äquieffektive Wirkung zeigte der selektive COX-2-Hemmer (60 mg/d; n = 256) für die gleichen Studienendpunkte auch in der Gegenüberstellung mit Diclofenac (3 x 50 mg/d; n = 260). Im Gegensatz zu dem nicht selektiven NSAR trat darüber hinaus ein gutes bis sehr gutes Therapieansprechen nach 4 Stunden - beurteilt nach dem Patient's Global Assessment of Response to Therapy (PGART) Fragenkatalog - unter der Etoricoxibbehandlung deutlich häufiger auf (32 vs. 19%; p = 0,007). Dabei ist diese Therapieoption für die Patienten verträglicher: "Eine Etoricoxibgabe führte in der EDGE-Studie nur zu halb so vielen Therapieabbrüchen wegen NSAR-typischer gastrointestinaler Symptome wie eine Diclofenacbehandlung", ergänzte Prof. Bernd Simon, Schwetzingen (9,4 vs. 19,2 Ereignisse/100 Patientenjahre, p < 0,001).

11 Mittagsgespräch veranstaltet von MSD anlässlich des 16. Deutschen Schmerztags im März 2005 in Frankfurt/Main

12 Arcoxia®, MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar