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DOI: 10.1055/s-2005-870700
Treatment beyond Progression – Aktueller Stand der Studie
Einleitung: Trastuzumab (Herceptin®) ist für die Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms sowohl als Monotherapie als auch in der Kombination mit Taxanen bei Her 2/neu positivem Mammakarzinom zugelassen. Die Therapie sollte bis zum Progress fortgesetzt werden. In Phase II Studien konnte eine Wirksamkeit für Trastuzumab auch nach dem Progress demonstriert werden, wenn lediglich der zytostatische Kombinationspartner gewechselt wurde. Bislang fehlen jedoch randomisierte Studien, die die Effektivität von Trastuzumab nach Progress beweisen. Capecitabin ist als einzige Substanz von der FDA bei Anthrazyklin- und Taxanresistenten Mammakarzinomen zugelassen mit Ansprechraten von 20–25% und einer medianen Ansprechdauer von 5 Monaten.
Material und Methodik: Die Studie Treatment Beyond Progression (TBP-Studie) ist eine multizentrische, randomisierte Studie der Phase III, in der Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, die unter Trastuzumab progredient sind, entweder in Kombination mit Capecitabin (Xeloda ®) 2500mg/m2 d1–14 q d22 weiter Trastuzumab q22 erhalten (XH-Arm) oder die Trastuzumab-Therapie beenden (X-Arm). Als Vortherapie sind zugelassen: Taxan + Trastuzumab als adjuvante Therapie (BCIRG 006, Hera, AGO-Präop), Taxan + Trastuzumab als 1st line Therapie (entsprechend der Zulassung) und jede adjuvante Therapie und Trastuzumab als 1st line Therapie (alleine oder in Kombination mit anderer Chemotherapien außer Taxan oder Capecitabin). Es ist maximal eine palliative Chemotherapie erlaubt.
Ergebnisse: Seit September 2003 wurden 67 Patientinnen in Deutschland und Österreich in diese Intergroup-Study (AGO und CECOG) rekrutiert. Die Rekrutierungszahlen steigen derzeit an, was für eine wachsende Akzeptanz dieses Behandlungsansatzes spricht. Insgesamt sollen pro Behandlungsarm 241 Patientinnen eingebracht werden.
Neun schwerwiegende unerwünschte Ereignisse sind bisher aufgetreten. Vier Patientinnen mussten wegen Diarrhö/Erbrechen stationär aufgenommen werden. Eine Patientin erhielt bei Nierenfunktionsstörung einen Tumor-Stent, eine erlitt ein Hand-Fußsyndrom Grad IV, eine Patientin musste wegen einer febrilen Neutropenie Grad IV stationär aufgenommen werden. Zwei Patientinnen verstarben im Rahmen eines Progreß der Grunderkrankung.
Schlussfolgerung: Die Weiterbehandlung mit Trastuzumab nach Progreß unter Trastuzumab stellt eine interessante Behandlungsoption für die steigende Population Trastuzumab-behandelter Patientinnen dar. Die bisherigen Erfahrungen zeigten keine erhöhte Toxizität in der Kombination mir Capecitabin.