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DOI: 10.1055/s-2005-870701
German Adjuvant Intergroup Node-positive study – Aktueller Stand der Studie
Einleitung: Strategien zur Verbesserung der adjuvanten Therapie des nodal positiven Mammakarzinoms beinhalten die Kombination von Substanzen mit möglichem synergistischem Effekt, dosisdichte sowie dosisintensivierte Chemotherapieschemata sowie den Einsatz neuartiger zytotoxischer und nicht-zytotoxischer Substanzen. In einer aktuellen der AGO konnte eine Überlegenheit für eine dosisdichte und dosisintensivierte, sequenzielle Gabe von Epirubicin, Paclitaxel und Cyclophosphamid (ETC) gegenüber einer konventionell dosierten, sequentiellen Behandlung mit Epirubicin/Cyclophosphamid (EC) und Paclitaxel (P) gezeigt werden und bestätigt damit die Daten von Citron et al. Der Behandlungsansatz EC gefolgt von P in Kombination Capecitabin (TX) verbindet die oben aufgeführten Strategien, da EC dosisdicht alle 2 Wochen verabreicht wird, die Kombination von TX kann aufgrund der wöchentlichen Verabreichung von Paclitaxel und der 14tägigen Dauerbehandlung mit Capecitabin als dosisdicht eingestuft werden kann und neue effektive Kombinationen, die einen synergistischen Effekt vermuten lassen, zum Einsatz kommen.
Material und Methodik: Die German Adjuvant Intergroup Node-positive study (GAIN – Studie), eine Studie der GBG, AGO und NOGGO, vergleicht die beiden adjuvanten Chemotherapieansätze ETC und EC-TX±Ibandronat bei Patientinnen mit nodalpositivem Mammakarzinom in einem 2×2 faktoriellen Design. Primäres Zielkriterium ist das krankheitsfreie Überleben der Patientinnen im Vergleich ETC vs. EC-TX und im Vergleich CHT±Ibandronat. ETC wird für jeweils drei Zyklen sequentiell (Epirubicin 150mg/m2 q 15, Paclitaxel 225mg/m2 q 15, Cyclophosphamid 2500mg/m2 i.v.) alle 2 Wochen mit G-CSF verabreicht. Im EC-TX Arm werden 4 Zyklen Epirubicin 112,5mg/m2 in Kombination mit Cyclophosphamid 600mg/m2 alle 2 Wochen mit G-CSF appliziert, gefolgt von Paclitaxel 67,5mg/m2 weekly für 10 Zyklen in Kombination mit Capecitabin 2000mg/m2 p.o. Tage 1–14, q 22 für 4 Zyklen. Die Gesamtdosis für Epirubicin und Paclitaxel ist in beiden Therapiearmen identisch. Die Therapiedauer ist mit 18 und 20 Wochen für beide Behandlungen annähernd gleich. Alle Patientinnen werden im Verhältnis 2:1 der Behandlung Ibandronat oder Beobachtung zugeteilt. Stratifiziert wird nach Nodalstatus, Hormonrezeptorstatus und Zentrum.
Ergebnisse: Seit Juni 2004 wurden bereits 210 Patientinnen der geplanten 3000 Patientinnen in die Studie eingebracht, davon hatten 99 Patientinnen 1–3, 50 Patientinnen 4–9 und 62 Patientinnen 10 und mehr befallene Lymphknoten.
Bisher wurden 57 schwerwiegende Ereignisse gemeldet, wobei Grad vier Toxizitäten auch dann gemeldet werden müssen, wenn keine Hospitalisierung erfolgte. Am häufigsten traten Neutropenien (13 Pat.), Leukopenien (9, davon eine febrile Pat.), febrile Neutropenien (6 Pat.) und Infektionen (7 Pat.) auf (EC-TX 21 vs. ETC 14). Sieben Pat. hatten eine Thrombose, teils Port assoziiert, sowie 6 Pat. Übelkeit/Erbrechen (eine Pat. im ETC-Arm, 5 Pat. im EC-TX-Arm). Zwei Patientinnen mussten wegen Herzrhythmusstörungen behandelt werden. Weitere stationäre Aufnahmen erfolgten bei reduziertem Allgemeinzustand, Cholezystitis, Ataxie, Mucositis, Wundheilungsstörung, Hypertonus.
Schlussfolgerung: Die GAIN-Intergroup-Studie vereint mehrere aktuelle Ansätze in der Therapie nodal-positiver Mammakarzinompatientinnen. Die Therapie ist ambulant machbar und zeigt keine unerwarteten Nebenwirkungen.