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DOI: 10.1055/s-2005-870748
Pränatale Diagnostik und Überwachung bei fetaler TRAP – (Twin Reversed Arterial Perfusion) Sequenz
Zielsetzung: Auswertung von Schwangerschaftsverlauf und Komplikationen bei fetaler TRAP-Sequenz.
Methode: Retrospektive Analyse von 15 Zwillings- und 2 Drillingsschwangerschaften mit TRAP-Sequenz aus einem 10-Jahres-Zeitraum. Ergebnisse: Die Diagnose wurde in 6 Fällen im I., in 10 Fällen im II. und in 1 Fall im III. Trimenon gestellt. Bei der Erstdiagnose zeigten 2 von 17 der pumpenden Zwillinge kardiale Insuffizienzzeichen, 4 weitere entwickelten diese im Verlauf der Schwangerschaft. Ein Polyhydramnion wurde bei 7 Schwangerschaften beobachtet. In 4 Fällen wurde eine Digitalisierung der Mutter vorgenommen. Bei 2 Schwangerschaften wurden serielle Amniodrainagen durchgeführt. Ein Verschluss der Nabelschnur des Acardius erfolgte in 3 Fällen: 2x durch Histoacrylkleber und 1x durch Radiofrequenzablation. In einem weiteren Fall erfolgte die Laserkoagulation der plazentaren Anastomosen. Von 17 Schwangerschaften endeten 14 mit einer Lebendgeburt (82%), das mittlere Gestationsalter lag bei 34 Schwangerschaftswochen. In einem Fall entschieden sich die Eltern für einen Schwangerschaftsabbruch, in 2 Fällen kam es zum intrauterinen Fruchttod, davon 1 x nach Histoacrylverklebung.
Schlussfolgerung: Bei fehlenden kardialen Insuffizienzzeichen des pumpenden Zwillings ist ein konservatives Vorgehen unter engmaschiger sonographischer Überwachung (venöse Dopplersonographie, Echokardiographie) zu empfehlen. Ein Verschluss der Nabelschnur des Acardius ist bei Zeichen der kardialen Belastung im zweiten Trimenon zu erwägen.