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DOI: 10.1055/s-2005-870774
Neoadjuvante, sequentielle, dosisdichte Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel beim primären Mammakarzinom
Einleitung: Die primär systemische Chemotherapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms erzielt ähnliche Überlebensraten wie die adjuvante Therapie. Dabei wird die Anzahl der brusterhaltenden Operationen deutlich erhöht, zusätzlich erfolgt eine In-vivo-Sensitivitätstestung des Karzinoms. Aufgrund der positiven Ergebnisse der dosisdichten Chemotherapie in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms wird in dieser Studie die neoadjuvante, dosisdichte Applikation von Epirubicin und Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel untersucht.
Methoden: Als Haupteinschlusskriterien für diese prospektive Phase-II-Studie gelten ein histologisch gesichertes Mammakarzinom >2cm, keine Fernmetastasierung sowie ein Lebensalter zwischen 18–65 Jahren. Die Patientinnen erhalten Epirubicin 90mg/m2 kombiniert mit Cyclophosphamid 600mg/m2 (q2w x 4 Zyklen) gefolgt von Docetaxel 75mg/m2 (q2w x 4 Zyklen). Es erfolgt ein obligater Support mit Pegfilgrastim 24h nach Applikation der ersten 4 Chemotherapiezyklen zur Vorbeugung neutropenischer Komplikationen. Bei einem Hämoglobinabfall auf <12g/dl wird die Erythropoese mit Darbepoetin alfa unterstützt. Im Abstand von 2 Zyklen erfolgt eine klinische und sonographische Untersuchung zur Beurteilung des Tumoransprechens. Primäres Zielkriterium dieser Studie ist die Tumorresponse, sekundäre Zielparameter sind u.a. die Rate an brusterhaltenden Operationen, die therapieassoziierte Toxizität und die Ermittlung des krankheitsfreien Überlebens sowie des Gesamtüberlebens.
Ergebnisse: Bisher erfolgte die Auswertung von 37 Studienteilnehmerinnen (mittleres Alter 51 Jahre, Altersspektrum 30–65 Jahre, Therapiezeitraum: 01–11/2004). Die mittlere Tumorgröße vor Beginn der Chemotherapie lag sonographisch bei 3,17cm, nach abgeschlossener Therapie bei 1,46cm. Pathologisch gesicherte Komplettremissionen wurden bei 9 Patientinnen (24,3%) beobachtet, partielle Remissionen bei 16 (43,2%), eine minimal response bei 5 (13,5%), eine stable disease zeigten 6 Studienteilnehmerinnen (16,2%). Bei einer Patientin (2,7%) kam es zu einer Progredienz des Mammakarzinoms. Als relevante Nebenwirkung trat ein Hand-Fuß-Syndroms Grad II (NCI-CTC Kriterien) bei 24 Patientinnen (67.5%) nach Docetaxelapplikation auf. Zwei Patientinnen entwickelten eine Neutropenie Grad IV (NCI-CTC Kriterien) nach dem 5. bzw. 8. Zyklus und wurden stationär behandelt. Bei reduziertem Allgemeinzustand wurde auf Wunsch einer Studienteilnehmerin die Chemotherapie nach dem 6. Zyklus vorzeitig beendet.
Schlussfolgerung: Die neoadjuvante, sequentielle, dosisdichte Applikation von Epirubicin und Cyclophosphamid (unter obligatem Support mit Pegfilgrastim) gefolgt von Docetaxel ist eine wirksame Therapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms. Es resultiert eine akzeptable therapiebedingte Toxizität und eine niedrige Rate neutropenischer Komplikationen. Eine Fortführung dieser Studie erfolgt.