Zentralbl Gynakol 2005; 127 - P2_10
DOI: 10.1055/s-2005-870781

Die endoskopische totale, intrafasziale Hysterektomie nach Hohl-Prävention von Hysterektomie-induzierten Beckenbodenschäden

C Stock 1
  • 1Grevenbroich

Die Weiterentwicklung der endoskopischen Uteruschirurgie in den letzten Jahren hat der suprazervikalen Hysterektomie zu einer Renaissance verholfen. Die Befürworter werben mit der geringeren perioperativen Morbidität des Verfahrens gegenüber den konventionellen Formen der Uterusexstirpation mit vaginalem oder abdominalem Zugang. Darüber hinaus beeinträchtigt das suprazervikale Absetzen des Corpus uteri nicht die Haltefunktion der endopelvinen Faszie, so dass die Wahrscheinlichkeit von Funktionsstörungen im Beckenbodenbereich (Senkungen, Urgesymptomatik, Kohabitationsstörungen) deutlich geringer ist. Allerdings ist die Problematik der verbleibenden Zervix (persistente Blutungsstörungen, Karzinomentstehung) nicht geklärt.

Das relativ neue Verfahren der totalen endoskopischen, intrafaszialen Hysterktomie nach Prof. M. Hohl verbindet die Vorteile der totalen Uterusexstirpation inkl. Zervix mit der minimalen Invasivität und geringen perioperativen Morbidität der endoskopischen suprazervikalen Hysterektomie. Entscheidend ist dabei ein asymmetrisch geformter Uterusmanipulator, der das Eröffnen der Scheide und Absetzen des Uterus oberhalb des Level I der endopelvinen Faszie erlaubt, so dass der Beckenboden weitgehend geschont wird.

Besonders geeignet ist dieses Verfahren für Patientinnen mit engen Scheidenverhältnissen, Z.n. Sectio oder Nulliparae, um bei mäßig vergrößertem Uterus eine schwierige und traumatisierende vaginale oder eine abdominale Hysterektomie zu umgehen.

Die eigenen Erfahrungen zeigen, dass dieser Eingriff nach einer gewissen Lernkurve relativ problemlos durchzuführen ist, von der Eingriffsdauer im Rahmen einer einfachen Laparotomie liegt und für die Patientinnen zu einer zügigen und komplikationslosen Rekonvaleszenz führt.