Aktuelle Urol 2005; 36(6): 522-524
DOI: 10.1055/s-2005-870913
Fallbericht
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die iliaco-ureterale Fistel - eine seltene Ursache der Makrohämaturie

Ureteroiliac Artery Fistula - A Rare Cause of Macroscopic HaematuriaS.  Schmidt1 , A.  Meyer2 , S.  Laarmann1 , W.  Straube1
  • 1Klinik für Urologie, Katholische Kliniken Essen Nord
  • 2Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Katholische Kliniken Essen Nord
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Publication Date:
08 November 2005 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Seit ihrer Erstbeschreibung 1939 sind weltweit bisher ca. 80 Fälle des seltenen Krankheitsbildes der iliaco-ureteralen Fistel veröffentlicht worden. Ihre Inzidenz scheint mit zunehmenden therapeutischen und diagnostischen Interventionen im vaskulären und endourologischen Bereich anzusteigen. Prädisponierende Faktoren zur Ausbildung einer iliaco-ureteralen Fistel sind gefäßchirurgische Rekonstruktionen an den Beckenarterien sowie malignombedingte Eingriffe im kleinen Becken, Bestrahlung und Harnleiterschienung über längere Zeiträume. Die präoperative Diagnosestellung ist aufgrund der intermittierenden Symptomatik oft schwierig. Dementsprechend stellt die adäquate Therapie der iliaco-ureteralen Fistel eine besondere Herausforderung dar. Kasuistik: Wir beschreiben den Fall einer iliaco-ureteralen Fistelbildung 19 Jahre nach Beckenarterienrevaskularisation vor dem Hintergrund der vorliegenden Literatur. Schlussfolgerung: Bei entsprechender Klinik und Anamnese ist es entscheidend, das mögliche Vorliegen einer Fistel überhaupt in Betracht zu ziehen und bei präoperativem Nachweis derselben die Kooperation von Urologen, Gefäßchirurgen und Radiologen anzustreben.

Abstract

Introduction: Since its first description in 1939 not more than approximately 80 cases of ureteroiliac artery fistulas have been reported. The incidence seems to increase with the number of endo-vascular and endo-urological interventions. Risk factors include pelvic vascular surgery and surgery for malignancy, irradiation and ureteral stenting. Due to the intermittent symptomatology, the preoperative diagnosis and planning of the therapeutic approach are often difficult. Case Report: We report the case of an ureteroiliac artery fistula caused by an iliac artery aneurysm following vascular surgery, and review the literature. Conclusions: In case of preoperative diagnosis it is of great importance to coordinate the cooperation of urologists, vascular surgeons and radiologists in order to achieve the best treatment for the patient.

Literatur

Dr. S. Schmidt

Klinik für Urologie · St. Josef Krankenhaus Moers

Asberger Str. 4

47441 Moers