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DOI: 10.1055/s-2005-871402
Hämodynamische Effektivität hyperton-hyperonkotischer Kochsalzösungen bei Kindern nach herzchirurgischen Eingriffen
Einleitung: Hyperton-hyperonkotische Kochsalzlösungen (HHS) werden seit fast 2 Jahrzehnten zur Stabilisierung von Mikro- und Makrozirkulation bei Schockzuständen unterschiedlicher Ätiologie erfolgreich eingesetzt. Ziel der hier vorgestellten klinischen Studie war es, die hämodynamischen Effekte von HHS zum ersten Male bei Kindern, evaluiert in der frühen postoperativen Phase nach Eingriffen an der Herz-Lungen-Maschine, darzustellen.
Patienten und Methodik: Fünfzig Kinder, die zur Korrektur entweder eines Vorhof- oder Ventrikelseptumdefektes unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine anstanden, wurden eingeschlossen. Unmittelbar nach erfolgtem Eingriff wurde auf der Kinder-Intensivstation eine hyperton-hyperonkotische Kochsalzlösung (7,2% NaCl mit 6% Hydroxyäthylstärke) oder, als Kontrolle, isotonische Kochsalzlösung infundiert. Mittels Thermodilutionsmessung wurden u.a. der Herzindex (HI), der Schlagvolumenindex (SVI), der systemische Gefäßwiderstandsindex (SVRI) sowie der extravaskuläre Lungenwasserindex (ELWI) vor und nach Applikation der Lösung bestimmt.
Ergebnisse: In der HHS Gruppe zeigte sich ein hoch signifikanter Anstieg des HI von 3,6±0,26 auf 5,96±0,27 l/min/m2 direkt nach der Applikation (p<0,001). Der SVRI fiel signifikant nach Gabe von HHS ab (von 1396±112 auf 868±63 dyn x s x cm-5 x m2, p<0,001). Der ELWI zeigte einen signifikanten Abfall von 10,6±1,2 auf 5,6±1,2ml/kg (p<0,001) nach Applikation von HHS.
Zusammenfassung: Anhand der hämodynamischen Daten der hier durchführten Studie kann HHS bei Kindern als mögliche Therapiestrategie eines Low-Cardiac-Output-Syndroms nach herzchirurgischen Eingriffen empfohlen werden. HHS stellen eine mögliche Therapieoption in der Prophylaxe bzw. in der Behandlung eines kapillären Lecksyndroms bei Kindern nach Eingriffen an der Herz-Lungen-Maschine dar. Die Applikation von HHS bei Kindern ist sicher.