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DOI: 10.1055/s-2005-872306
Appetitlosigkeit
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Juli 2005 (online)
Klinische Vorbemerkungen
Appetit wird als Instinktmechanismus beschrieben. Er hat eine spezifische Steuerung, die vorwiegend im Hypothalamus und eine unspezifische Steuerung, die im limbischen System lokalisiert ist. Damit wird der Appetit in ganz wesentlichen Anteilen emotional gesteuert. Über die Geschmacksnerven (Nervus vagus) der Mundhöhle wird reflektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion ausgelöst.
Phytotherapeutische und allgemeine Maßnahmen
Bittermittel mit begleitendem angenehmen Geschmackserlebnis können zur Stimulation von Appetit und gastrointestinaler Sekretion eingesetzt werden. Da sich die Patienten an eine bestimmte Zubereitung bzw. pflanzliche Droge innerhalb weniger Wochen gewöhnen und dann die Wirkung stark nachlässt, sollte man immer wieder wechseln.
Achtung: Arzneimittel mit der Indikation Appetitsteigerung sind nicht erstattungsfähig.
Stellenwert der Phytotherapie
Bitterstoffdrogen zur Appetitsteigerung bei Appetitlosigkeit sind ein typisches Beispiel für den sinnvollen Einsatz von Phytopharmaka. Synthetische Arzneimittel werden für diese Indikation nicht angeboten. Die meisten Bitterstoffdrogen können auch bei dyspeptischem Syndrom eingesetzt werden.
Prof. Dr. med. Karin Kraft
Lehrstuhl für Naturheilkunde
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin
Ernst-Heydemann-Str. 6
18057 Rostock
eMail: prof.kraft@moorbad-doberan.de