RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2005-915452
Regionale Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation. Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation in Schleswig-Holstein - Initiative und Erprobung
Regional Quality Assurance in Medical Rehabilitation. The Schleswig-Holstein Medical Rehabilitation Quality Community - Initiative and Testing Der Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation gehören an: Dr. Arlt, Dr. Bade, Dr. Dehler, Dr. Frercks, Dr. Kaufmann, Dr. Kretschmer, Prof. Dr. Kolenda, Dr. Kutzner, Prof. Dr. Nutzinger, Dr. Peschel, Dr. Sand, Dr. Scherer, Prof. Dr. Schmeling-Kludas, Dr. Speich, Dr. Wessinghage, Dr. Wiemer, Dr. Wilke Förderung: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-HolsteinPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. Juni 2006 (online)
Zusammenfassung
Die Bedeutung der medizinischen Rehabilitation im Zuge der sich verändernden demografischen Struktur der Gesellschaft und der Zunahme chronischer Erkrankungen steht außer Frage. Diskutiert wurden in der vergangenen Zeit die unproportionalen Verhältnisse von Verfahren, Effektivität und Effizienz in der Rehabilitation. Von Seiten der Rentenversicherungsträger wurde diesem Missverhältnis durch ein umfassendes Qualitätssicherungsprogramm und eine bundesweit geförderte Initiative „Rehabilitationsforschung” Rechnung getragen. Was bislang fehlt, ist die Umsetzung forschungsgeleiteter Erkenntnisse und ein Verfahren, das auf eine übergreifende ergebnisbezogene Qualitätssicherung ausgerichtet ist. Im Jahr 2001 wurde in Schleswig-Holstein eine „Gesundheitsinitiative” initiiert, in deren Rahmen die „Qualitätsgemeinschaft medizinische Rehabilitation (QGmR)” entstand. Ziel dieser Gemeinschaft ist eine Erhöhung der Transparenz rehabilitativer Verfahren, der Nachweis von Reha-Effekten bei Patienten und ein indikationsbezogener Klinikvergleich. Grundlage hierfür stellt eine zweimalige Patientenbefragung dar. Nach dem erfolgreichen Abschluss einer geförderten Vor- und Hauptstudie entschieden sich die meisten beteiligten Einrichtungen für einen eigeninitiativen und eigenfinanzierten Fortbestand der Qualitätsgemeinschaft in Schleswig-Holstein. Im folgenden ersten Beitrag über die QGmR wird zunächst das Verfahren und die Feasibility des Projektes beschrieben. Die Ergebnisse der Hauptphase (patientenseitige Effekte, Zufriedenheit, Nachsorge, n = 2026 Patienten, indikationsspezifisches Benchmarking) werden in einem nachfolgenden Beitrag vorgestellt.
Abstract
In light of the growing age of the population in Germany and worldwide as well as the increasing of chronic diseases, there can be no doubt about the importance of medical rehabilitation. Yet the unbalanced proportions of treatment (costs), effectiveness and efficiency have been discussed critically in the past. The Statutory Pension Insurance scheme responded to this imbalance with a comprehensive quality assurance programme. Furthermore, a nation-wide Rehabilitation Research Funding Programme was established. Still missing, however, are transfer of scientific results into practice and a quality assurance programme that focuses on outcomes and effectiveness. In 2001, in Schleswig-Holstein, a „Medical Rehabilitation Quality Community” was initiated. The Community aims are a higher level of transparency of rehabilitation treatment procedures, providing proof of effects on patient outcomes, and comparison of effects achieved in different rehabilitation clinics, based on patient surveys. After completion of funded pre- and main phases, the Medical Rehabilitation Quality Community will be continued on a self-initiative and self-financing basis. In this paper, procedures and feasibility of the project are described. The main empirical results (outcomes, patient satisfaction, treatment after rehabilitation, n = 2026, and indication related benchmarking) will be presented in a subsequent article.
Schlüsselwörter
Rehabilitation - Qualitätssicherung - Eigeninitiative - Ergebnisqualität
Key words
Rehabilitation - quality assurance - self-initiative - outcome quality
Literatur
- 1 Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen .Jahresgutachten 2000/2001: Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. Baden-Baden; Nomos 2002 - auch verfügbar unter URL: www.svr-gesundheit.de
- 2 Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen .Jahresgutachten 2003: Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität. Baden-Baden; Nomos 2003 - auch verfügbar unter URL: www.svr-gesundheit.de
- 3 Egner U, Gerwinn H, Müller-Farnow W, Schliehe F. Das Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung für den Bereich der medizinischen Rehabilitation. Rehabilitation. 1998; 37, Suppl 1 S2-S7
- 4 Jäckel W H, Protz W, Maier-Riehle B, Gerdes N. Qualitäts-Screening im Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung. Deutsche Rentenversicherung. 1997; (9 - 10) 575-591
- 5 Raspe H, Weber U, Voigt S, Kosinski A, Petras H. Qualitätssicherung durch Patientenbefragungen in der medizinischen Rehabilitation: Wahrnehmungen und Bewertungen von Rehastrukturen und -prozessen („Rehabilitandenzufriedenheit”). Rehabilitation. 1997; 36 XXXI-XLII
- 6 Dorenburg U, Jäckel W H, Korsukéwitz C. Qualitätssicherung und Leitlinien in der medizinischen Rehabilitation. Deutsche Rentenversicherung. 2004; (5) 273-286
- 7 Kleinfeld A, Barth T, Reiland M. Externe Qualitätssicherung der medizinischen Rehabilitation im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung. 2002; 96 11-16
- 8 Hüppe A, Raspe H. Die Wirksamkeit stationärer medizinischer Rehabilitation in Deutschland bei chronischen Rückenschmerzen: eine systematische Literaturübersicht 1980 bis 2001. Rehabilitation. 2003; 42 143-154
- 9 Hüppe A, Raspe H. Die Wirksamkeit stationärer medizinischer Rehabilitation in Deutschland bei chronischen Rückenschmerzen: Aktualisierung und methodenkritische Diskussion einer Literaturübersicht. Rehabilitation. 2005; 44 24-33
- 10 Schaub E. Rehabilitation der Rentenversicherung im Zeichen der Spargesetze: Umbruch und Perspektiven. Deutsche Rentenversicherung. 1997; (5 - 6) 265-276
-
11 Gemeinsame Erklärung der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung, der Spitzenverbände der gesetzlichen Unfallversicherung, des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) und der Bundesknappschaft über eine Zusammenarbeit in der Qualitätssicherung der medizinischen Rehabilitation. VDR-Aktuell vom 12.10.1999 - verfügbar unter URL: www.deutsche-rentenversicherung.de
.
- 12 Kohlmann T, Raspe H. Zur Messung patientennaher Erfolgskriterien in der medizinischen Rehabilitation: Wie gut stimmen „indirekte” und „direkte” Methoden der Veränderungsmessung überein?. Rehabilitation. 1998; 37, Suppl 1 S30-S37
- 13 Farin E, Gerdes N, Jäckel W H, Follert P, Klein K, Glattacker M. „Qualitätsprofile” von Rehabilitationskliniken als Modell der Qualitätsmessung in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Gesundh ökon Qual manag. 2003; 8 191-204
- 14 Bühner M, Raspe H. Abschlussbericht zur Patientenbefragung der Rentenversicherung. Unveröffentl. Marburg, Lübeck; 2004
- 15 Sangha O, Schneeweiss S. Ergebnisse zählen: Bedeutung der Erfassung von Ergebnisqualität im Krankenhaus. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung. 2002; 96 53-57
1 Dieser Fragebogen ist für alle Kliniken und Indikationen identisch, mit Ausnahme der Klinik für Anschlussrehabilitation. Dieser Basisbogen kann durch indikationsspezifische Module ergänzt werden.
2 Eine der orthopädischen Kliniken behandelt überwiegend Patienten der Anschlussrehabilitation; diese Patienten wurden bei der vergleichenden Datenauswertung gesondert betrachtet.
Dr. Ruth Deck
Institut für Sozialmedizin
Beckergrube 43 - 47
23552 Lübeck
eMail: ruth.deck@sozmed.uni-luebeck.de