Pneumologie 2005; 59(8): 520
DOI: 10.1055/s-2005-915497
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Asthma - Minderheiten häufiger betroffen

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Publikationsdatum:
18. August 2005 (online)

 

Astma trifft ethnische Minderheiten in Großbritannien häufiger als Weiße. Zudem müssen Asthmatiker ethnischer Minderheiten öfter ins Krankenhaus. Ein Team der Universität Edinburgh hat herausgefunden, dass südasiatische Patienten 3-mal und schwarze Patienten 2-mal so oft ins Krankenhaus eingeliefert werden wie Weiße, die unter Asthma leiden.

Die bestehenden Unterschiede könne man vor allem auf den dürftigen Zugang zur medizinischen Grundversorgung zurückführen, so Prof. Aziz Sheik. Außerdem könne es auch daran liegen, dass Menschen aus ethnischen Minderheiten das Asthma oftmals selbst in den Griff bekommen wollen. Die Studie belegt zudem, dass dunkelhäutige Menschen am anfälligsten für Asthma sind: 15% aller in Großbritannien lebenden Schwarzen leiden an Asthma. Bei den Weißen sind es 11% und bei den Südasiaten 8%. "Das Missverhältnis zwischen der Häufigkeit von Asthma und der asthmabedingten Nutzung des Gesundheitsdienstes muss sorgfältig untersucht werden", erklärt Sheik.

Die Studie basiert auf Untersuchungen, die von 1981 bis 2002 an 22 350 Asthmatikern durchgeführt worden sind. Die Organisation Asthma UK war bei der Finanzierung der Studie behilflich. Sie ist der Meinung, dass die Unterschiede auf einem grundlegenden Problem der Gesundheitsversorgung in den ärmeren Gegenden basieren. Katie Sheperd, Care Development Managerin bei Asthma UK: "Die Studie unterstützt unsere Sichtweise, dass Asthmabehandlungen auf die Bedürfnisse von Einzelpersonen zugeschnitten sein sollten." Die Studie sollte Mediziner dazu ermutigen, in Gesellschaften mit hohen Raten an Notfallaufnahmen vermehrt präventive Maßnahmen einzusetzen.