Z Sex Forsch 2005; 18(4 ): 311-331
DOI: 10.1055/s-2005-918162
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Benedict Friedlaender und die Anfänge der Sexualwissenschaft

Marita Keilson-Lauritz
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Publication Date:
02 January 2006 (online)

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Wenn von Benedict Friedlaender überhaupt gesprochen wird, liegt der Akzent auf dem Männerbündler Friedlaender und dem Vorläufer von Hans Blüher. Unterbelichtet ist Friedlaenders eigensinniges Engagement für die Emanzipation der Männerliebe und die Abschaffung des § 175. Und auch seine zeitweise Zusammenarbeit und spätere Trennung von Magnus Hirschfeld ist kaum erforscht. Die Autorin unternimmt in diesem Aufsatz den Versuch, Friedlaenders Ort in der Sexualwissenschaft zu bestimmen. Sie kommt dabei auf der Basis biografischer Daten und der Analyse der Schriften von Friedlaender zu dem Schluss, dass ihm ein Platz in der Geschichte der Sexualwissenschaft eingeräumt werden muss. Er habe die Anfänge der modernen Sexualwissenschaft kritisch begleitet und vor allem durch seinen heftigen Einspruch gegen die Medizinalisierung der Homosexualität eine Deutung des Phänomens Homosexualität im Sinne eines sozialen Konstrukts zumindest vorbereitet.

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