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DOI: 10.1055/s-2005-919077
Duales Führungsmodell im Krankenhaus mit gemeinsamer therapeutisch-pflegerischer Leitung
Ergebnisse einer Befragung der Leitungspersonen an drei psychiatrischen KrankenhäusernPhysician-Nurse Shared Leadership Model in HospitalsResults of a Questionnaire Survey Among the Leading Staff of Three Psychiatric HospitalsPublication History
Publication Date:
02 June 2006 (online)


Zusammenfassung
Ziel der Studie: 1997 wurde in drei Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg durch die Geschäftsführung ein duales Führungsmodell eingeführt. Sowohl das Krankenhaus als auch die einzelnen Abteilungen und Stationen werden jeweils gemeinsam von einem Arzt[1], Psychologen oder Sozialarbeiter und einer Krankenpflegeperson geleitet mit organisatorischer, personeller und Budgetverantwortung. Die Auswirkungen auf Mitarbeiterebene sollten evaluiert werden. Methode: Alle 165 Mitarbeiter in leitenden Funktionen wurden mit einem 45 Fragen umfassenden Fragebogen schriftlich in anonymisierter Form zu ihrer Zufriedenheit mit diesem Führungsprinzip befragt. Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 79,4 %. Insgesamt äußerten sich die Befragten sowohl im Hinblick auf ihre eigenen Arbeitserfahrungen als auch in der Globalbewertung des Führungsprinzips zufrieden. Pflegepersonen beurteilten das gemeinsame Leitungsprinzip signifikant günstiger als das ärztliche Führungspersonal, jedoch waren auch bei diesen die Einschätzungen überwiegend positiv. Generell wurden jedoch Leitungspositionen als nur mäßig erstrebenswert beurteilt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse liefern Hinweise, dass die Ablösung herkömmlicher nach Berufsgruppen getrennter Leitungsstrukturen in Krankenhäusern durch kooperative Modelle wie die duale Führung sich bewährt.
Abstract
Aim of the study: In three psychiatric hospitals in Baden-Wuerttemberg, Germany, a physician-nurse shared leadership model was implemented in 1997 by the hospital management. The whole hospital, departments, and single wards are led each by a leadership team consisting of a physician, psychologist or social worker and a nurse, being responsible for organization, staff, and budgets. The consequences in the view of staff in leading positions should be evaluated. Method: All 165 leading staff members of all professional groups were anonymously interviewed with a questionnaire containing 45 items regarding their satisfaction with this leadership model. Results: The return rate was 79.4 %. Overall the leading staff members were satisfied with the shared leadership model both in their own clinical practice and in general. Non-medical staff members were significantly more in favour of the several aspects of shared leadership than physicians, but even those generally reported to be satisfied. However, both professional groups estimated leading positions only modestly attractive. Conclusions: The results yield some evidence that the change from traditional leadership models, which implicated divided responsibility according to professional groups, to the physician-nurse shared leadership model may have advantages in the management of psychiatric hospitals.
1 Aus Gründen der Lesbarkeit wurden in dieser Arbeit nur die männlichen Bezeichnungen gewählt. Gemeint sind stets Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte usw.