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DOI: 10.1055/s-2005-919811
Passagere Stenttherapie bei Patienten mit nicht-maligner Ösophagusleckage
Einleitung: Iatrogene Ösophagusperforationen und Anastomoseninsuffizienzen nach einer Ösophagus- oder Magenresektion stellen ein schwerwiegendes Krankheitsbild mit einer hohen Mortalität und Morbidität dar. Neben einem primär chirurgischen Vorgehen werden zunehmend Ösophagusstents zur Abdichtung von nicht malignen Ösophagus-Leckagen implantiert. Eine auch nach längerer Stenttherapie unkomplizierte Entfernbarkeit der Stents ist dabei von entscheidendem Vorteil. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem passageren Einsatz eines selbstexpandierenden Plastikstents bei nicht-malignen Ösophagusleckagen.
Patienten: Bei acht Patienten mit iatrogener Ösophagusperforation (n=3), Nahtinsuffizienz im Bereich des Ösophagus (n=4) und Fistelbildung nach Laugenverätzung (n=1) erfolgte die passagere Einlage eines oder mehrerer selbstexpandierender Plastikstents (Polyflex Stent, Fa. Rüsch, Kernen).
Ergebnis: Die mediane Dauer der Stenttherapie betrug 55,5 Tage bei einem medianen follow-up von 114 Tagen. Bei 7/8 Patienten zeigte sich nach komplikationsloser Stententfernung ein Verschluss der Leckage. Ein Patient mit intraoperativer (Pneumektomie) Ösophagusperforation und anschließender Nahtinsuffizienz zeigte unter der Stenttherapie eine Leckagepersistenz, so dass im Folgenden eine zervikale Ösophagusausleitung erforderlich wurde. Dieser und ein weiterer Patient mit Anastomoseninsuffizienz nach Magenhochzug verstarb im weiteren follow-up aufgrund eines progredienten Tumorleidens bzw. aufgrund einer perforierten Cholezystitis (Tag 221 bzw. 29 nach Stentimplantation). Ein erfolgreicher Kostaufbau konnte bei 6/8 Patienten durchgeführt werden.
Diskussion: Unter einer passageren Stenttherapie mit einem selbstexpandierenden Plastikstent (Polyflex Stent) konnte in der Mehrzahl der Patienten eine komplette Abheilung von nicht-malignen Ösophagusleckagen erzielt werden. Aufgrund der einfachen Entfernbarkeit zeigt der selbstexpandierende Plastikstent im Vergleich zu selbstexpandierenden Metallstents deutliche Vorteile beim passageren Einsatz.
Patient |
Ätiologie der Ösophagus- Leckage |
Zeit bis Stent |
Dauer Stenttherapie |
Erfolreicher Verschluss? |
w / 78 |
Perforation unter Mediastinoskopie |
4d |
438d |
ja |
m / 67 |
Nahtinsuffizienz bei Z.n. Perforation während Pneumekomie (Bronchial Ca) |
36h |
52d |
nein |
m / 52 |
Anastomoseninsuffizienz nach Magenhochzug (Ösophagus Ca) |
6d |
20d |
ja |
m / 43 |
Perforation durch TEE |
8h |
15d |
ja |
m / 41 |
Fleischbolusentfernung |
24h |
394d |
ja |
m / 75 |
Anastomoseninsuffiezien bei Z.n. Gastrektomie (Magen Ca) |
2d |
94d |
ja |
w / 70 |
Leckage nach Übernähung bei Perforation nach Kardiasprengung |
30d |
20d |
ja |
w / 45 |
Stenose und Fisteln nach Laugenverätzung |
14d |
59d |
ja, regelmäßige Bougierung |
Keywords: Anastomoseninsuffizienz, selbstexpandierender Plastikstent, Ösophagusperforation