Kardiologie up2date 2005; 1(4): 322-326
DOI: 10.1055/s-2005-921085
Hotline - Risikofaktoren
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Das Fettgewebe - ein atherogenes Organ

Thomas  Skurk, Hans  Hauner
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Publikationsdatum:
22. Dezember 2005 (online)

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Einleitung

Arteriosklerotische Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Obwohl eine Verbesserung in der Diagnostik und Therapie in den letzten Jahren zu einem Rückgang der Mortalität geführt hat, sind die prädisponierenden kardiovaskulären Risikofaktoren weit verbreitet. Der moderne Lebensstil fördert vor allem die Zunahme von Übergewicht und Adipositas, die wiederum Schrittmacher für die Entwicklung des metabolischen Syndroms sind. Erhöhtes Körpergewicht wurde aber auch in großen prospektiven Studien wiederholt als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung von arteriosklerotischen Komplikationen wie Herzinfarkt oder Apoplex identifiziert [1] [2] [3] [4]. Die Arteriosklerose ist die Folge eines jahrelangen pathologischen Prozesses in den Arterienwänden, der eng mit Veränderungen der Fließ- und Gerinnungseigenschaften des Blutes assoziiert ist. Herzinfarkt und Apoplex werden heute als Endpunkte dieses komplexen Geschehens gesehen, das auf dem Boden eines chronischen Entzündungsprozesses stattfindet [5]. Überkalorische, fett- und kohlehydratreiche Ernährung in Kombination mit Bewegungsmangel bilden daher eine entscheidende Grundlage. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang auch die Beobachtung, dass eine Zunahme des Fettgewebes einen chronisch subklinischen Entzündungszustand induziert, der den Weg für Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose [6], aber auch Typ-2-Diabetes mellitus bereitet [7].

In dieser Übersicht wird der aktuelle Kenntnisstand zum pathophysiologischen Zusammenhang zwischen Fettgewebe und Arteriosklerose dargestellt, wobei insbesondere auf die Rolle der Adipositas eingegangen werden soll.

Literatur

Dr. med. Thomas Skurk

Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin · Technische Universität München

Am Forum 5 · 85350 Freising/Weihenstephan

eMail: ernaehrungsmedizin@wzw.tum.de