Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(6): 609
DOI: 10.1055/s-2005-923500
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Qualität des Knochenzements entscheidet über Haltbarkeit von Endoprothesen

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Publication Date:
10 January 2006 (online)

 

Ob Hüftendoprothesen lange halten, hängt entscheidend von der Qualität des verwendeten Knochenzements ab. "Besonders bei älteren Menschen bedeutet eine gute Zementiertechnik ein Plus an Lebensqualität", betonte Prof. Hans-Jürgen Kock, Bad Homburg, anlässlich eines Pressegesprächs auf dem Orthopädiekongress in Berlin. "Kleinste Abweichungen in der Zementqualität oder im Mischungsverhältnis führen zu veränderten Eigenschaften", warnte der Chirurg. In Labortests können Druckfestigkeit, Biegefestigkeit und Elastizität eines Knochenzements nur unzureichend getestet werden. "Erst in der Klinik zeigt sich die wahre Qualität eines Knochenzements", meinte Kock und forderte Langzeitstudien zur Qualitätssicherung eines Knochenzements.

Palacos® halbiert Risiko einer Zweitoperation

In Langzeitbeobachtungen an ca. 200000 skandinavischen Patienten[1] mit neu implantierten Hüftendoprothesen sank das Risiko einer Schaftlockerung um etwa 50%, wenn Palacos®-Zement[2] verwendet wurde.

Schaftlockerungen erfordern wie Infektionen einen Implantatwechsel mit Klinikaufenthalt und Nachbehandlung. Auch wird bei jeder Revision Knochengewebe "verbraucht", das der alte Patient dringend benötigt. Wer den "Wechsel" vermeidet, erhält gerade dem älteren Patienten länger Mobilität und Lebensqualität, so Kock dazu. Auch neu entwickelte Zemente wie ein antibiotikahaltiger Palacos® haben in klinischen Prüfungen gute Langzeitergebnisse gezeigt[3] - [5].

Palacos® Knochenzement ist weltweit marktführend und stellt 90% des deutschen Marktanteils. Er wird seit August 2005 direkt vom Originalhersteller vertrieben.

Revisionsrisiko verschiedener Knochenzemente (Quelle: H. Malchau, et al. Inst. f. Orthopädie, Universität Göteborg, Schweden 20000).

13 Espehaug B et al. J Bone Joint Surg (Br) 1997; 79B: 590-595

14 Heraeus Medical GmbH, Hanau

15 Havelin LI et al. J Bone Joint Surg (Am) 1995: 77A: 1543-1550

16 Malchau H et al. Institut für Orthopädie Universität Göteborg, Schweden 2000

17 Kienapfel et al. Inflamm.res.2004, 53