Zum Thema
Ein Milchstau gehört zu den häufigsten Stillproblemen und kann während der gesamten
Stillzeit auftreten. Nur wenn genügend Kenntnisse über die Anatomie der Brust und
die Physiologie der Laktation vorhanden sind, kann sowohl die Ursache gefunden und
verstanden als auch eine Erfolg versprechende Behandlung eingeleitet werden. Darüber
hinaus muss die psychosoziale Situation der Frau eingeschätzt und mit ihr gemeinsam
eine Lösung gefunden werden, falls psychosoziale Probleme der Grund für den Milchstau
sind.
Ziel ist immer das Weiterstillen, das (richtige!) Stillen selbst ist Teil der Behandlung.
Hebammen haben hier aufgrund der langen Betreuung bis zum Ende der Stillzeit die Möglichkeit,
ihrer gesundheitsfördernden und -politischen Aufgabe gerecht zu werden. Denn ein Milchstau
oder eine Mastitis sind leider immer noch einer der häufigsten Gründe für das Abstillen,
wodurch die empfohlene Stilldauer - sechs Monate ausschließlich und mit Beikost bis
ins 2. Lebensjahr - nicht erreicht wird.
Literatur
- 1 Beckermann J. M., Perl M. F.. Frauen-Heilkunde und Geburts-Hilfe. Schwabe Verlag,
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- 2 Bick D.. et al. .Evidenzbasierte Wochenbettbetreuung und -pflege. Verlag Hans Huber,
Bern 2004: 93-97
- 3 Friedrich J., Harder U.. Besondere Stillsituationen und Stillberatung. in: Harder,
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- 4 Royal College of Midwives .Erfolgreiches Stillen, 7. überarb. u. erw. Auflage, Deutschsprachige
Ausg. Hrsg. von Jule Friedrich. Verlag Hans Huber, Bern 2003: 120-129
- 5 Scherbaum V., Perl M. F., Kretschmer U.. Stillen, Frühkindliche Ernährung und reproduktive
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Anschrift der Autorin:
Jule Friedrich
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